Paul Spiegel sel. A.

»Du hinterlässt eine Lücke«

von Jan Popp-Sewing

Zwei Sätze sind in den schwarzen Grabstein von Paul Spiegel sel. A. gemeißelt: »Du hinterlässt eine große Lücke. Wir werden Dich immer lieben.« Einen Tag, bevor sich Paul Spiegels Todestag das erste Mal jährt, wurde am Sonntag auf dem Jüdischen Friedhof in Düsseldorf der Stein mit dieser Inschrift aufgestellt.
Zusammen mit Spiegels Witwe Gisèle und den Töchtern Leonie und Dina gedachten dabei rund 150 Freunde und Weggefährten des verstorbenen Zentralratspräsidenten. Unter den Anwesenden waren neben zahlreichen Mitgliedern der Düsseldorfer Gemeinde auch viele Vorsitzende anderer jüdischer Gemeinden aus ganz Deutschland sowie Zentralrats-Vizepräsident Dieter Graumann und Generalsekretär Stephan Kramer. Von der Zentralwohlfahrtsstelle kamen ihr Vorsitzender Abraham Lehrer und Direktor Benjamin Bloch.
Mit der Steinsetzung endet die aktive Trauerzeit. Der Düsseldorfer Rabbiner Julien-Chaim Soussan rief daher in einer sehr persönlichen Rede die Familie auf, nunmehr die Tränen der Trauer abzuwischen und »Tränen der Freude zu vergießen, mit einem ganz besonderen Menschen zusammen gewesen zu sein«. Soussan erinnerte an Spiegels jüdischen Namen: Jitzhak Ben Chaim, und die Bedeutung von Jitzhak: »der Lachende«. Letztlich sei dieser Name ein Symbol dafür, dass der Mensch alles erreichen könne, wenn es Gottes Wille sei – und sei es noch so unvorstellbar. Soussan rief als Beleg Schlaglichter aus Spiegels Leben ins Gedächtnis, beispielsweise sein klares Bekenntnis zum Wiederaufbau jüdischen Lebens in Deutschland. Eine Entwicklung, die kurz nach dem Krieg kaum vorstellbar gewesen wäre und dennoch eintrat. »Er hat gezeigt, wie wichtig es ist, mit Stolz zum jüdischen Volk zu stehen und sich selbst und seine Familie nicht zu vernachlässigen«, sagte Soussan. »Er wird immer einen Platz in unserem Herzen haben.« Anschließend legten die Besucher Blumen und weiße Kieselsteine auf die Grabplatte.
Zum Gedenken an Paul Spiegel soll im Juni der Vorplatz der Düsseldorfer Synagoge nach dem langjährigen Vorsitzenden des Gemeinderats und Zentralratspräsidenten benannt werden. Das Gemeinde- zentrum bekommt dann die Adresse »Paul-Spiegel-Platz 1«.

Sydney

Jewish organizations decry the »scourge« of antisemitism

This time the focus is on Australia. It is hosting a conference of the international Jewish initiative »J7.« The group is presenting figures on Jew-hatred on the continent – and speaks of historic highs.

von Leticia Witte  03.12.2025

Kino

Blick auf die Denkerin

50 Jahre nach Hannah Arendts Tod beleuchtet eine Doku das Leben der Philosophin

von Jens Balkenborg  02.12.2025

Thüringen

Verfassungsschutz-Chef schätzt AfD-Jugend als rechtsextrem ein

Die Mitglieder der »Generation Deutschland« würden in ihren ersten Auftritten »weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung« zeigen, so Kramer

 02.12.2025

Tel Aviv-Jaffa

Shimon-Peres-Preis wird erstmals in Israel verliehen

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind der Anlass: Zum ersten Mal wird der Shimon-Peres-Preis für gemeinsame demokratische Vorhaben in Israel feierlich übergeben

von Alexander Riedel  01.12.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025