Noga Hartmann

Dienstbeginn

von Christine Schmitt

Als sie als Kind in Israel eingeschult wurde, freute sich Noga Hartmann. »Endlich«, dachte sie damals, denn sie ging von der ersten Minute an gerne zum Unterricht. »Ich liebte es.« In Berlin, so habe sie beobachtet, würden Erstklässler häufig bedauert, dass mit der Einschulung »der Ernst des Lebens« beginne. »An unserer Schule soll das anders sein. Unsere Kinder sollen weiterhin mit Freude kommen«, sagt die 36-Jährige.
Auch vor ihrem offiziellen Dienstbeginn war Noga Hartmann schon häufig in der Waldschulallee, um sich mit Kollegen, Schülern und Eltern vertraut zu machen und sich vorzubereiten. Sie sehe ihrem »ersten Schultag« voller Freude entgegen. Am kommenden Montag ist es soweit, ab Februar ist sie die neue Leiterin der Heinz-Galinski-Schule.
»Eine Direktorin kann eine Richtung vorgeben«, sagt Noga Hartmann. »Bewährtes möchte ich behalten, aber ich möchte die Schule zugleich mit neuen wichtigen Reformen weiter nach vorne bringen.« Die Schule funktioniere bereits gut, sie könne nur noch »optimieren«. Jüdische Schwerpunkte sollen gestärkt werden. »Unsere Kinder sollen eine fröhliche, jüdische Identität entwickeln und viel Bildung und Neugier mitbekommen.« Auch Neugier auf Fremdsprachen. Mehr als 40 Prozent der 261 Kinder sprechen zu Hause eine andere Sprache als Deutsch. Hartmann denkt daher darüber nach, bilingualen Unterricht –
Hebräisch/Deutsch sowie Englisch/Deutsch – in bestimmten Fächern anzubieten.
Mit den Eltern möchte Noga Hartmann intensiver zusammenarbeiten, indem sie bei der Projektarbeit verstärkt mit einbezogen werden oder auch Anregungen umgesetzt werden. »Ich bin für jede Idee dankbar.« Vor Kurzem erst hätte ein Vater bei-
spielsweise angefragt, ob einige Klassenzimmer mit Smart Boards, also elektronischen Tafeln, ausgerüstet werden könnten. Noga Hartmann schaute sich daraufhin eine Berliner Schule an, die mit dieser Technik arbeitet und ist seitdem begeistert. Nun soll es einen Info-Abend dazu geben. »Leider kostet die Ausstattung mit einem Smart Board pro Raum 4.500 Euro – da müssen wir uns noch etwas einfallen lassen«.
Noga Hartmann kommt aus Israel. Sie ist in Holon aufgewachsen und absolvierte nach ihrer Schulzeit an der Bar-Ilan-Universität ein Lehramtstudium in Arabistik und Orientalistik. Anschließend promovierte sie. Zwischendurch lebte sie in Berlin, wo sie bereits Mitte der 90er-Jahre an der Jüdischen Oberschule Judaistik und Hebräisch unterrichtete. Ihr Ehemann stammt aus Deutschland, und so lebten sie mal hier und mal in Israel. Wieder in ihrer Heimat, wurde sie Leiterin des Fachbereichs arabische Sprachlehre an der Begabtenschule für Natur, Umwelt und Gesellschaft in Tel Aviv. Schon dort hatte sie viel Freude daran, Kindern etwas beizubringen und ihr Interesse zu wecken und weiter zu fördern. »Einen besseren Beruf gibt es nicht«, sagt sie heute. Später erhielt sie ein Forschungsstipendium und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arabistikabteilung an der Bar-Ilan-Universität.
Seit fast vier Jahren lebt sie nun wieder mit ihrem Mann und mittlerweile zwei Kindern in Berlin. Neben ihrer Tätigkeit als Judaistik- und Hebräisch-Lehrerin an der Jüdischen Oberschule hatte sie jeweils auch einen Lehrauftrag für Religionswissenschaften an der Uni Potsdam und am Touro-College in Berlin. Regelmäßig kann man Noga Hartmann auch in der Synagoge Hüttenweg als Vorbeterin hören.
Nun widmet sie sich ihrer neuen Aufgabe in der Heinz-Galinski-Schule, die sie inzwischen schon recht gut kennengelernt hat, wie sie lächelnd versichert: »Der beste Beweis ist, dass ich mich in dem verwinkelten Bau schon nicht mehr verlaufe.«

Würzburg

AfD-Mann Halemba wegen Volksverhetzung vor Gericht

Die Staatsanwaltschaft wirft dem bayerischen AfD-Landtagsabgeordneten Halemba auch Geldwäsche und Nötigung vor

von Angelika Resenhoeft, Michael Donhauser  21.08.2025

Ehrung

Ravensburger-Stiftung ehrt Bildungsstätte Anne Frank mit Preis

Es werde eine herausragende Bildungsinitiative gewürdigt, teilte die Stiftung mit

 20.08.2025

Athen

Israelische Firma übernimmt griechischen Rüstungsbauer

Griechenlands größter Hersteller von Militärfahrzeugen ist nun komplett in israelischer Hand. Die strategische Zusammenarbeit im Verteidigungssektor wird damit weiter vertieft

 20.08.2025

Jerusalem

Planungsausschuss berät über E1-Siedlung

Es geht um den Bau von rund 3400 Wohneinheiten in dem Gebiet zwischen Ost-Jerusalem und der Siedlung Ma’ale Adumim

 20.08.2025

Jerusalem

Israel entzieht Vertretern Australiens in Palästinensergebieten Visa

Australien ist eines der westlichen Länder, die im kommenden Monat einen palästinensischen Staat anerkennen wollen. Darauf und auf Einreiseverbote für israelische Politiker folgt ein Gegenschritt

 18.08.2025

Halle

Datenbank über Opfer medizinischer Forschung in NS-Zeit veröffentlicht

Tausende Menschen wurden im Nationalsozialismus zu medizinischen Untersuchungen gezwungen. Ihre Schicksale sollen nun sichtbar werden

 18.08.2025

Dresden

Tora-Rolle entsteht in aller Öffentlichkeit

Vor dem Dresdner Stadtmuseum kann demnächst jeder durch ein Schaufenster zusehen, wie eine Thora-Rolle entsteht

 14.08.2025

Berlin

Auswärtiges Amt: Israel muss Tötung von Journalisten erklären

Laut Israel der Al-Jazeera-Reporter Anas al-Scharif zugleich ein Hamas-Terrorist

 11.08.2025

Halle

Neue Datenbank zu NS-Opfern medizinischer Zwangsforschung

Privatpersonen können gezielt nach betroffenen Angehörigen suchen

 07.08.2025