Lichterzünden

Dialog mit der Seele

Das gemeinsame Entzünden der Chanukkalichter ist für viele Münchner schon zum festen Bestandteil im Jahreslauf geworden. In der vergangenen Woche war es das neunte Mal, daß Rabbiner Israel Diskin von Chabad Lubawitsch gemeinsam mit der Israelitischen Kultusgemeinde die jüdischen und nichtjüdischen Bürger der Stadt dazu eingeladen hatte. Sein Dank galt Oberbürgermeister Christian Ude ebenso wie den Sponsoren und Helfern der Feuerwehr, die alljährlich dafür sorgen, daß die vom Künstler Gershom von Schwarze geschaffene, zweithöchste Chanukkia der Welt ihr Licht erstrahlen lassen kann.
Die Stadt München war mit allen drei Bürgermeistern vertreten. Neben Oberbürgermeister Christian Ude waren Gertraud Burkert und Hep Monatzeder gekommen. Ude sagte: »Daß wir alle drei da sind, das passiert ganz selten, wirklich nur bei Veranstaltungen, die uns ganz wichtig sind.« Er erinnerte an ein wichtiges Ereignis in diesem Jahr, an die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch. »Wir haben ihr sehr viel zu verdanken, weil sie die Kraft und die Größe hatte, die Hand zur Versöhnung zu reichen.«
Mit Blick auf die nur wenige Meter entfernte, im Rohbau befindliche neue Synagoge dankte der Vizepräsident der Gemeinde Marian Offman der Stadt und dem Freistaat für die Unterstützung beim Bau des künftigen Gemeindezentrums. Es sei, wie das gemeinsam gefeierte Chanukkafest ein Zeichen der Integration in dieser Stadt, nicht zuletzt mit der künftigen Ganztagsgrundschule, die auch nichtjüdischen Kindern offen stehe.
Mit Blick auf die Drohungen aus dem Iran würden sich die jüdischen Menschen wünschen, daß darauf Reaktionen kämen. Als Mitglied des Münchner Stadtrats will Offman sich bemühen, daß das Münchner Gremium dem Beispiel des Stadtrats von Frankfurt am Main folge, der eine entsprechende Resolution verfaßt habe.
Rabbiner Steven Langnas schließlich erinnerte daran, daß mit dem Entzünden der Lichter die Menschen in einen Dialog mit ihrer Seele träten. Miryam Gümbel

Dresden

Tora-Rolle entsteht in aller Öffentlichkeit

Vor dem Dresdner Stadtmuseum kann demnächst jeder durch ein Schaufenster zusehen, wie eine Thora-Rolle entsteht

 14.08.2025

Dialog

Kurdisch-jüdischer Kongress in Berlin

Die Tagung bringt jüdische und kurdische Akteure aus Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Medien zusammen

 13.08.2025

Berlin

Auswärtiges Amt: Israel muss Tötung von Journalisten erklären

Laut Israel der Al-Jazeera-Reporter Anas al-Scharif zugleich ein Hamas-Terrorist

 11.08.2025

Halle

Neue Datenbank zu NS-Opfern medizinischer Zwangsforschung

Privatpersonen können gezielt nach betroffenen Angehörigen suchen

 07.08.2025

Berlin

Kinder aus Gaza: Linke will für Aufnahme »Kleeblatt« nutzen

Mehrere deutsche Städte würden hilfsbedürftige Kinder aus dem Krisengebiet im Nahen Osten aufnehmen. Die Linke schlägt eine gemeinsame Aktion vor

 07.08.2025

Berlin

Umgang mit Gaza: SPD-Fraktion erhöht Druck auf Koalition

Muss die Bundesregierung mehr tun, um den Menschen im Gazastreifen zu helfen? Die SPD-Fraktion fordert konkrete Maßnahmen

 06.08.2025

Einwurf

Mit Heine gegen den Terror

Wer die Bilder der ausgemergelten Geiseln Rom Braslavski und Evjatar David kaum ertragen kann, findet zumindest ein bisschen Trost in Heinrich Heines Gedichten. Seine Verse sind auch heute so wahrhaftig wie vor 200 Jahren

von Maria Ossowski  04.08.2025

Berlin

Deportationsmahnmal in Moabit beschädigt

Polizeibeamte entdecken auf der Putlitzbrücke Farbspritzer und Paketklebeband am Mahnmal

 04.08.2025

Deutschland

Merz will nach Wadephul-Bericht über Israel-Politik entscheiden

Der Bundeskanzler wird am Samstag mit dem Außenminister sprechen

 01.08.2025