Peter Schwenkow

»Das Berliner Konzert ist etwas Besonderes«

»Das Berliner Konzert ist etwas Besonderes«

Peter Schwenkow über Barbra Streisand und ihren ersten Auftritt in Deutschland

Herr Schwenkow, jahrzehntelang hat sich die Sängerin Barbra Streisand geweigert, wegen der Schoa in Deutschland Konzerte zu geben. Jetzt tritt sie am Samstag in der Berliner Waldbühne auf (vgl. S. 10). Wie haben Sie die jüdische Entertainerin überreden können?
schwenkow: Ich bin mir nicht sicher, ob hier nicht Dichtung und Wahrheit hälftig zu dem Gerücht zusammengewachsen sind, dass Barbra Streisand aufgrund von Deutschlands Vergangenheit hier nicht auftreten wollte. Tatsache ist, dass sie auch nicht in der Schweiz, in Frankreich oder in anderen kontinentaleuropäischen Ländern gespielt hat. Insofern gibt es keinen Beleg dafür, dass sie Deutschland ausgeklammert hat, sondern es ist nur klar, dass sie überhaupt niemals in Europa war. Als jedoch nach ihren Abschiedskonzerten die Amerika-Tournee wieder geplant wurde, haben wir versucht, Europa und damit Deutschland auf den Tourneeplan zu bringen.

Wie nimmt man als Konzertveranstalter mit einem solchen Megastar wie Barbra Streisand überhaupt Kontakt auf?
schwenkow: Ich kenne ihren Manager Martin Erlichman seit mehr als zehn Jahren, weil wir einmal zu einem gemeinsamen Besuch bei einem schwäbischen Automobilunternehmen waren. Wir waren quasi den ganzen Tag zusammen, haben viel über Deutschland, die Wiedervereinigung und die heutige Generation gesprochen. Als ich Martin dann vergangenes Jahr auf einer Branchenkonferenz in London traf und sich die Gerüchte über eine Tournee verdichteten, habe ich meinen alten Kontakt wieder aufgenommen und gesagt: »You must play Germany!« Mit ihrem Tourneeveranstalter Michael Cohl arbeite ich auch schon seit zehn Jahren zusammen.

Und wie war Ihre erste Begegnung mit Frau Streisand?
schwenkow: Angenehm. Das war in Zürich, denn da haben wir in der vergangenen Woche ihr erstes Europa-Konzert veranstaltet.

Wird das Konzert in Berlin für Barbra Streisand eines unter vielen sein?
schwenkow: Ich bin sicher, dass das Berliner Konzert etwas Besonderes ist, nicht nur, weil es in Deutschland, sondern eben auch in Berlin stattfindet. Ich habe von Anfang an auf die historische Bedeutung der Waldbühne hingewiesen, die ja zur Eröffnungsveranstaltung der Olympischen Spiele 1936 gebaut wurde.

Mit dem Konzertveranstalter und Vorstandsmitglied der Deutschen Entertainment AG sprach Christian Böhme.

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Bildungsministerin

Karin Prien reist nach Israel

Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

 26.10.2025

München

Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025