Meinung

Constantin Schreiber, die radikale Linke und der Islam

Publizist Constantin Schreiber Foto: imago images / Reiner Zensen

Universitäten sollten Orte des Debattierens, der Diskurskultur und des Zweifels sein. Hier sollten Menschen mit unterschiedlichen Meinungen aufeinandertreffen, sich auseinandersetzen und voneinander lernen. Doch einige Gruppen fanatischer linksradikaler Aktivisten verfolgen ihre Ziele mit religiösem Eifer, teilen die Welt strikt in »moralisch« und »unmoralisch« sowie »gut« und »böse« ein, lassen Emotionen überkochen und vernachlässigen dabei die Vernunft.

Es ist ironisch, dass Bewegungen, die vorgeben, gegen Rassismus und für Toleranz einzutreten, allzu rasch bereit sind, Meinungen oder Personen als »rassistisch« abzustempeln. Hierbei steht ein fundamentales Gut der akademischen Freiheit auf dem Spiel: die Meinungsfreiheit.

Mit Torte beworfen Erst kürzlich erregten Vorfälle an der Universität in Frankfurt Aufsehen. Während einer Migrationskonferenz störten linke Aktivisten die Veranstaltung mit »Nazi raus«-Rufen, ohne einem Vortrag zugehört zu haben. Constantin Schreiber geriet ebenfalls ins Visier. An der Universität Jena wurde er während einer Lesung seines neuen Buches als Rassist und Islamhasser diffamiert und sogar mit einer Torte beworfen.

Schreiber, der immer sachlich und differenziert argumentiert, hat Arabisch gelernt und während der Flüchtlingskrise die deutsch-arabische Sendung »Marhaba – Ankommen in Deutschland« moderiert. 2016 wurde er dafür mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Sein »Vergehen«? Er sprach die Rolle der Moscheen in Deutschland an und nannte die Herausforderungen bei der Integration. Allein dies schien für einige linke Gruppen auszureichen, um ihn als »Persona non grata« zu diffamieren.

Das Paradoxon: Die Aktivisten, die behaupten, für Toleranz und Vielfalt einzustehen, tun oftmals genau das Gegenteil. Sie verurteilen Andersdenkende pauschal und fördern ein Klima der Angst und Selbstzensur. Der offene Diskurs und das Ringen um Argumente werden durch Denunziation und Vorverurteilung ersetzt – alarmierenderweise besonders an Universitäten.

Universitäten sollten Orte bleiben, an denen in voller Breite debattiert wird, ohne dass Diskutanten fürchten müssen, öffentlich gebrandmarkt zu werden.

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Juni bis zum 18. Juni

 11.06.2025

Tel Aviv/Gaza

Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition ist unterwegs nach Gaza. Nach Angaben der Aktivisten nähern sie sich immer mehr dem Gebiet - Israel droht ihnen nun

 08.06.2025

Petition

Deutsche Prominente werfen Israel Völkermord vor

Die Unterzeichner verlangen eine Aussetzung von Rüstungsexporten

 05.06.2025

Bundestag

Wegen »Palestine«-Shirt: Linken-Abgeordnete des Plenarsaals verwiesen

Mit der politischen Botschaft auf ihrer Kleidung hatte Cansin Köktürk offenbar gegen die Regeln des Hauses verstoßen. Die Bundestagspräsidentin zog die Konsequenz

 04.06.2025

Medien

Presseschau zur Debatte um Deborah Feldmans »Weltbühne«-Artikel

In dem Blatt des umstrittenen Verlegers Holger Friedrich zieht die Autorin die Jüdischkeit des Chefredakteurs der Jüdischen Allgemeinen in Zweifel. In Zeitungskommentaren wird nun vernichtende Kritik an ihrem Text geübt

 26.05.2025

Israel

Geisel-Angehörige fordern Ende des »Albtraums«

Seit bald 600 Tagen hält die Hamas noch 58 lebende und tote israelische Geiseln im Gazastreifen fest. Israelis demonstrieren vehement für ihre Freilassung und fordern ein Ende des Krieges

 24.05.2025

Nachrichten

Strände, Soldat, Flüge

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  21.05.2025

Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt: Verfassungsschutz sieht Demokratie bedroht

Im Osten ist die AfD besonders stark. Allerdings etablieren sich auch andere rechtsextremistische Bestrebungen

von Christopher Kissmann  19.05.2025

London

Nach antisemitischem Post: Lineker hört bei BBC auf

In den sozialen Medien teilt Gary Lineker einen Beitrag zum Israel-Gaza-Konflikt mit antisemitischer Konnotation. Nun zieht der frühere Fußballstar die Konsequenz

 19.05.2025