Bambinim

Bunt und lebendig

Eine neue Leiterin, ein neues Kursangebot und neue Räume: Beim Familienclub Bambinim ist viel in Bewegung. Am heutigen Donnerstag kommen deshalb einige Vorstandsmitglieder der Trägerorganisation, des American Jewish Joint Distribution Committee, aus den USA nach Berlin, um in der Uhlandstraße gemeinsam mit El-
tern, Kindern und Mitarbeitern von Bambinim die Mesusot (Schriftkapseln) an den Türpfosten anzubringen und die Räume damit einzuweihen.
Vor mehr als drei Jahren initiierten Myriam Halberstam und Jana Vilensky diesen Familienclub. »Für Kinder bis zu fünf Jahren gibt es in der Jüdischen Gemeinde nicht viel«, sagte damals Myriam Halberstam, Mutter zweier Töchter. Mit musikalischer Früherziehung der Kleinen und Sport für Mütter eröffnete Bambinim sein Angebot. Der Club sollte eine »Heimat für alle Strömungen des Judentums sein«.
Mittlerweile nehmen etwa 50 Kinder an den Aktivitäten teil. 300 Familien sind im Verteiler des Zentrums, dessen Angebot durch Mal- und Bastelkurse zum Thema »Jüdischer Festkreis«, eine Schabbatspielgruppe und die musikalische Früherziehung für Babys erweitert wurde. Jüngste Idee ist, das spielerisch-künstlerische Er-
lernen des hebräischen Alphabets anzubieten. Aber über das feste Programm hinaus gibt es noch etliche zusätzliche Veranstaltungen, wie Flora Hirshfeld, die neue Leiterin des Clubs, sagt. Sie hat inzwischen die frühere Leiterin, Jana Vilenksy, abgelöst, die nach Düsseldorf gezogen ist.
Zu Pessach gab es zum Beispiel eine Fe-
rienbetreuung, die von 15 Kindern besucht wurde. Zu Schawuot wurde im Club ge-
meinsam Käsekuchen gebacken. Dabei er-fuhren die Kinder allerhand über das Wochenfest. Und zum Schabbat werden auch mal Gäste, wie beispielsweise die Gruppe »Ohel Hachidusch« mit der Kantorin Jalda Rebling eingeladen.
»Bambinim ist ein Familienzentrum und dient maßgeblich der Förderung frühkindlicher Entwicklung«, betont die Kulturpädagogin und Kulturmanagerin Flora Hirshfeld. Außerdem soll Bambinim ein Ort sein, an dem Kindern Werte einer mo-
dernen jüdischen Identität vermittelt werden, sagt sie. »Es dürfen und sollen sich alle jüdischen Familien wohlfühlen. Denn hier kultivieren wir Pluralismus und gegenseitigen Respekt.« Wichtig sei es ihr auch, dass Mitglieder selbst aktiv werden können und einen Raum finden, um eigene Projekte zu verwirklichen. Der Aufruf hat schon Wirkung gezeigt, denn demnächst wird ein von Müttern organisierter Pilates-Kurs auf Hebräisch stattfinden.
Aber Flora Hirshfeld hat noch weitere Pläne: Sie will das Programmangebot ausbauen und sucht dazu Mitarbeiter. Junge Leute können im Club ein Freiwilliges soziales oder kulturelles Jahr absolvieren. Außerdem soll die Kooperation mit den bestehenden jüdischen Bildungseinrichtungen intensiviert werden.
Als Nächstes ist im Sommer die Ferienbetreuung für Kinder zwischen zwei und sechs Jahren vom 3. bis 17. August geplant.

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025