Bilanz

Beauftragter fordert Geld aus Sondervermögen für Gedenkstätten

Vorstellung des Tätigkeitsberichtes: Mehmet Daimagüler, Bundesbeauftragter gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland Foto: picture alliance / dts-Agentur

Der Bundesbeauftragte gegen Antiziganismus, Mehmet Daimagüler, fordert Investitionen aus dem Sondervermögen für Infrastruktur für die Bildungsarbeit der KZ-Gedenkstätten. »Investitionen in die Erinnerungsarbeit sind Investitionen in unsere demokratische Infrastruktur«, sagte Daimagüler am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung seines Tätigkeitsberichts. Die Gedenkstätten in den ehemaligen Konzentrationslagern leisteten einen wichtigen Beitrag zur Demokratiebildung. »Wir müssen investieren in unsere demokratische Infrastruktur.«

Amt des Beauftragten erhalten

Daimagüler forderte zudem, sein Amt zu erhalten und zu stärken. Er selbst hatte bereits zuvor angekündigt, nicht weiter dafür zur Verfügung zu stehen. Durch den Posten würden Themen auf die politische Agenda gesetzt, die sonst untergehen würden, so der Beauftragte. Deutschland werde international in diesem Bereich als Vorbild gesehen. Das Amt war vor drei Jahren von der damaligen Bundesregierung eingeführt worden. Der vollständige Titel heißt Bundesbeauftragter gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland.

In den vergangenen Jahren habe es weitere Fortschritte gegeben wie die Einrichtung einer Bund-Länder-Kommission zur Bekämpfung von Antiziganismus, also Hass auf Sinti und Roma. Es gelte, weiter voranzukommen, so Daimagüler. Nach wie vor gebe es Gewalt und Diskriminierung.

Mit Blick auf die Kosten und den Umgang mit der Minderheit der Sinti und Roma sagte der Beauftragte: »Am Ende des Tages werden die Kosten der Ausgrenzung immer höher sein als die Kosten für die Einbeziehung.«

Stärkung von Gedenktag gefordert

In seinem Bericht spricht sich der Beauftragte auch dafür aus, den Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma am 2. August als Gedenktag in Deutschland und Europa stärker zu verankern. Wünschenswert sei zudem eine Initiative bei den Vereinten Nationen für eine weltweite Anerkennung.

Am 2. August 1944 waren im NS-Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau die letzten 4.300 inhaftierten Sinti und Roma in den Gaskammern ermordet worden. Seit 2015 gibt es den Europäischen Holocaust-Gedenktag für die Minderheit.

Sydney

Jewish organizations decry the »scourge« of antisemitism

This time the focus is on Australia. It is hosting a conference of the international Jewish initiative »J7.« The group is presenting figures on Jew-hatred on the continent – and speaks of historic highs.

von Leticia Witte  03.12.2025

Kino

Blick auf die Denkerin

50 Jahre nach Hannah Arendts Tod beleuchtet eine Doku das Leben der Philosophin

von Jens Balkenborg  02.12.2025

Thüringen

Verfassungsschutz-Chef schätzt AfD-Jugend als rechtsextrem ein

Die Mitglieder der »Generation Deutschland« würden in ihren ersten Auftritten »weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung« zeigen, so Kramer

 02.12.2025

Tel Aviv-Jaffa

Shimon-Peres-Preis wird erstmals in Israel verliehen

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind der Anlass: Zum ersten Mal wird der Shimon-Peres-Preis für gemeinsame demokratische Vorhaben in Israel feierlich übergeben

von Alexander Riedel  01.12.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025