Tel Aviv

Atemberaubend

Am vergangenen Wochenende hatte Natalie Grofman – im wahrsten Sinne des Wortes – besonders viel Zulauf. Denn in Tel Aviv wimmelte es nur so von Frauen und Männern in kurzen Hosen, atmungsaktiven Shirts und gelgepolsterten Laufschuhen. Nach 15-jähriger Unterbrechung fand am Freitag wieder ein Marathon statt. An-
lass war das 100-jährige Stadtjubiläum. Rund 10.000 Läufer gingen dabei an den Start. Darunter zahlreiche laufbegeisterte Touristen, die in den Tagen zuvor und da-
nach die Mittelmeermetropole mit Grofmans »Sight-Jogging« erkundeten.
»Run the City« lautet das Angebot. Nicht mit dem Stadtrundfahrtenbus oder dem Auto, sondern zu Fuß und im Laufschritt geht es dabei zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Nach Vorbild aus New York und Barcelona hat die 39-jährige Rechtsanwältin und Mutter dreier Kinder die Touren entwickelt. Je nach Kundenwunsch können die bei Startpunkt, Länge und Dauer variieren, haben jedoch stets thematische Schwerpunkte: Einmal die Geschichte der Stadt – die Route führt un-
ter anderem durch Newe Zedek nach Jaffa. Bei der anderen geht es mehr um die Ur-
banität, da sie über die wichtigsten Straßen und vorbei an den architektonisch be-
deutsamsten Plätzen führt. Und beim »grün-blauen Lauf« geht es immer entlang der Strandpromenade zum Hajarkon-Park im Norden Tel Avivs.
»Die Stadt hat wirklich atemberaubende Laufstrecken«, betont Natalie Grofman, die mit ihrem ebenfalls laufbegeisterten Ehemann Yoaw die Routen ausgesucht hat. »Und es ist ein ganz besonderes Erlebnis, so von hier lebenden Läufern die un-
terschiedlichen Viertel gezeigt zu bekommen.« Tel Aviver, die im richtigen Leben zum Beispiel Architekten oder Rechtsanwälte sind, stehen dabei als Fremdenführer zur Verfügung.
Ihre »Laufkundschaft« kommt zum größten Teil aus den USA. »Häufig sind es Geschäftsleute, die oft nur für kurze Zeit in Tel Aviv sind und vor ihren Terminen etwas Sport treiben und die Stadt kennenlernen wollen.« Die Führungen werden außer in Englisch auch in Französisch und Hebräisch angeboten. Und in Deutsch, mit charmantem österreichischem Akzent. Na-
talie Grofman ist geborene Wienerin, die seit zehn Jahren in Tel Aviv lebt. Sie versichert, dass die Touren durch die 100-jährige Stadt für Läufer jeden Alters – eine gewisse Kondition vorausgesetzt – geeignet sind. Detlef David Kauschke
www.run-the-city.com

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025