Gedenktafel

Adressat unbekannt

»Die Buchstaben sind noch so klar, als ob sie vor wenigen Jahren geschrieben wurden, das Gold ist sehr frisch.« Landesrabbiner William Wolff ist beeindruckt, als er vor den Resten einer Gedenkplatte steht, die Archäologen beim Ausheben für die neue Synagoge gefunden haben. Diese schwarzen Steinbrocken gehören zu den wenigen Zeugnissen der ehemaligen Schweriner Synagoge, die nach der Zerstörung in der Pogromnacht 1938 abgerissen wurde. Fast 70 Jahre lagen die Steine unter einer Erdschicht im Garten des Gemeindezentrums.
Heiko Schäfer, Stadtarchäologe beim Landesamt für Kultur und Denkmalpflege freut sich über den Fund: Die Worte »Dem Andenken« sowie »Landesherrn« sind deutlich zu lesen. Die hebräische Schrift übersetzt der Landesrabbiner mit: »Sein Angedenken sei zum Segen.« Das sei ein traditioneller Spruch für einen Verstorbenen seit mehr als 1.000 Jahren, erklärt Wolff.
Experten werden sich nun mit dem Fund befassen. Weitere Schriftreste lassen auf den Mecklenburgischen Großherzog Friedrich Franz II. schließen. Durchaus möglich, dass diese Gedenkplatte nach dessen Tod 1883 aufgehängt wurde – ähnlich wie in der Güstrower Synagoge. Die Tafel könnte auch auf Anordnung Friedrich Franz II. für jüdische Kriegsveteranen der Befreiungskriege von 1808 bis 1815 im Schweriner Gotteshaus angebracht worden sein. Auf jeden Fall soll sie als Erinnerung an jüdisches Leben im Mecklenburg des 19. Jahrhunderts aufbewahrt werden. Axel Seitz

Sydney

Jewish organizations decry the »scourge« of antisemitism

This time the focus is on Australia. It is hosting a conference of the international Jewish initiative »J7.« The group is presenting figures on Jew-hatred on the continent – and speaks of historic highs.

von Leticia Witte  03.12.2025

Kino

Blick auf die Denkerin

50 Jahre nach Hannah Arendts Tod beleuchtet eine Doku das Leben der Philosophin

von Jens Balkenborg  02.12.2025

Thüringen

Verfassungsschutz-Chef schätzt AfD-Jugend als rechtsextrem ein

Die Mitglieder der »Generation Deutschland« würden in ihren ersten Auftritten »weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung« zeigen, so Kramer

 02.12.2025

Tel Aviv-Jaffa

Shimon-Peres-Preis wird erstmals in Israel verliehen

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind der Anlass: Zum ersten Mal wird der Shimon-Peres-Preis für gemeinsame demokratische Vorhaben in Israel feierlich übergeben

von Alexander Riedel  01.12.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025