Johannes-Rau-Stipendiaten

13 Tage Deutschland

Als Bundespräsident Johannes Rau im Februar 2000 Israel besuchte, waren Noga Deiy und Guy Yanay noch Grundschüler. Dass das deutsche Staatsoberhaupt in seiner Rede vor der Knesset dazu aufforderte, »dass sich die jungen Menschen unserer beiden Länder kennenlernen«, haben sie damals nicht mitbekommen. »Dafür waren wir noch viel zu jung«, meint Noga. Neun Jahre später sind die beiden – inzwischen 18 und 17 Jahre alt – mit einem Johannes-Rau-Stipendium nach Deutschland gekommen. Mit 18 weiteren israelischen Jugendlichen nehmen sie an der zehnten Begeg-
nung im Rahmen dieses vom Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz (PAD) betreuten und vom Auswärtigen Amt finanzierten Programms teil.
13 Tage Deutschland: Erst in Gastfamilien, dann der gemeinsame Aufenthalt mit den gleichaltrigen Deutschen in Berlin, mit Projektarbeit, Besuch im Bundespräsidialamt und dem Auswärtigen Amt, sowie einem Treffen mit Christiane Rau, der Frau des verstorbenen Bundespräsidenten. Anschließend noch ein dreitägiger Abstecher nach Dresden.
Es ist für beide der erste Besuch in der Bundesrepublik. Noga hatte zuvor keine Beziehungen nach Deutschland, sie lebt in Jerusalem, stammt aus einer tunesischen Familie. Ihre Lehrerin hat sie auf das Programm aufmerksam gemacht. »Man sollte ein Essay über David Ben-Gurion und Konrad Adenauer verfassen, was beide heute über ihre Länder denken würden.« Auch Guy aus Nirit, einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Tel Aviv, hat einen Aufsatz dazu verfasst. Ihm war das Thema schon etwas vertrauter, da seine Familie osteuropäische Wurzeln hat, seine Großmutter sogar aus Berlin stammt. »Dennoch hatte ich zuerst keine keine genaue Vorstellung, wer Adenauer war.« Das hat er nachgeholt, viel vor der Reise gelernt und zahlreiche Eindrücke während des Aufenthaltes ge-
wonnen. »Ich hatte eine Menge guter Kontakte mit Menschen, die sehr offen sind.« Auch Noga ist beeindruckt: »Wir treffen hier Menschen, die sich so sehr von uns unterscheiden. Aber wir haben etwas ge-
meinsam: Dass wir noch eine Menge voneinander lernen wollen.« Ein Satz, der ei-
gentlich auch vom Initiator dieses Programms hätte stammen können.
Detlef David Kauschke

Terror

Hamas gibt die Leichen von Tamir Nimrodi, Uriel Baruch und Eitan Levy zurück

Die vierte Leiche ist ein Palästinenser

 15.10.2025 Aktualisiert

München

Friedman fordert Social-Media-Regulierung als Kinderschutz

Hass sei keine Meinung, sondern pure Gewalt, sagt der Publizist. Er plädiert für strengere Regeln

 10.10.2025

Waffenruhe

»Wir werden neu anfangen, egal, wie schwer es ist«

Im Gazastreifen feiern die Menschen die Aussicht auf ein Ende des Krieges

 09.10.2025

Perspektive

Wir lassen uns nicht brechen – Am Israel Chai! 

Ein Zwischenruf zum 7. Oktober

von Daniel Neumann  06.10.2025

Berlin

Preis für Zivilcourage für Brandenburger Bürgermeisterin

Christine Herntier wird für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus vom »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ausgezeichnet

 01.10.2025

Terror

»Das Einfühlungsvermögen für Juden ist aufgebraucht«

Die Berliner Psychologin Marina Chernivsky zieht eine bittere Bilanz nach dem 7. Oktober

von Franziska Hein  30.09.2025

Nahost

Die Knackpunkte in Trumps Friedensplan

Netanjahu stellt sich hinter Trumps Plan für ein Ende des Gaza-Kriegs. Doch darin gibt es noch viele unklare Stellen

von Anna Ringle, Cindy Riechau  30.09.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas fordert Feuerpause - Leben zweier Geiseln bedroht

Laut Kassam-Brigaden sei der Kontakt zu den beiden abgebrochen

 28.09.2025

New York/Teheran

Iran-Sanktionen wieder in Kraft

DIG und iranische Oppositionelle im Exil begrüßen die Entscheidung

 28.09.2025