Foto-Reportage

»Wir haben kein anderes Land«

Mehrere hundert Menschen haben am Donnerstag vor dem Brandenburger Tor gegen den Besuch des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu in Berlin demonstriert. Zu dem Protest aufgerufen hat die Gruppe »Defend Israeli Democracy«. Die Kundgebung verlief friedlich und die Organisatoren kündigten für die Zukunft weitere Proteste an.

Der Staatsbesuch Netanjahus, bei dem er auf Bundeskanzler Olaf Scholz traf und an einer Gedenkzeremonie am Mahnmal Gleis 17 in Berlin-Grunewald teilnahm, war umstritten. Vor Netanjahus Abreise nach Berlin forderten 1000 israelische Künstler und Intellektuelle, dass der Besuch abgesagt werde.

In Deutschland veröffentlichten mehrere Dutzend jüdische Personen des öffentlichen Lebens eine Erklärung, in der sie die Bundesregierung aufforderten, »klar gegen die antidemokratische Politik der Regierung Netanjahus Stellung zu beziehen«.

Flaggen Die Demonstration am Brandenburger Tor verstand sich als pro-israelisch. Bei dem Protest gehe es darum, »den Staat Israel zu lieben« und »für die Demokratie und gegen den Staatsstreich« einzustehen, wie die Organisatoren in den Sozialen Medien schrieben. »Wir haben kein anderes Land«, hieß es weiter. Die Teilnehmer wurden gebeten, »nicht mit anderen Nationalflaggen« als der israelischen anzureisen.

Die Kundgebung war geprägt von Israel- und Regenbogenflaggen.

Das Gesamtbild der Kundgebung war geprägt von Israel- und Regenbogenflaggen und Plakaten, auf denen Sorge über israelische Demokratie ausgedrückt wurde. Vereinzelt gab es auch Referenzen auf den Nationalsozialismus. »Das ist unser 1933 Moment«, stand etwa auf dem Schild eines israelisch-stämmigen Teilnehmers.

Vergleich Zuvor hatte es eine weitere Kundgebung gegen den Netanjahu-Besuch vor dem Reichstagsgebäude gegeben. Dazu hatte unter anderem das Bündnis »Nakba75« aufgerufen. Bei dem Protest, zu dem etwa 100 Personen erschienen waren, verglich ein Redner die Situation in Israel mit dem nationalsozialistischen Deutschland der 1930er Jahre. Durch seine Unterstützung Israels stehe »Deutschland wieder auf der falschen Seite der Geschichte«, so der Redner.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Seine Aussagen stießen im Anschluss auf Kritik. »Was gestern direkt beim Reichstagsgebäude an Hetze gegen den Staat Israel verbreitet wurde, ist widerlich«, twitterte etwa der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Müller-Rosentritt.

Lesen Sie mehr dazu in der nächsten Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Oper

Kammeroper »Kabbalat Shabbat« in Berlin

Die Zuschauer werden zu einem Schabbatmahl eingeladen. Die Oper ist die erste, die auf Hebräisch in Deutschland interpretiert wird

von Christine Schmitt  23.10.2024

Kunstatelier Omanut

Beschallung mit wunderbaren Stimmen

Judith Tarazi über das erste Inklusions-Konzert, Vandalismus und offene Türen

von Christine Schmitt  22.10.2024

Jüdische Gemeinde Frankfurt

Erstmals eine Doppelspitze

Die neuen Gemeindechefs Benjamin Graumann und Marc Grünbaum wollen Vorreiter sein

von Christine Schmitt  22.10.2024

Potsdam

Gründer des Abraham Geiger Kollegs verstorben

Rabbiner Walter Jacob starb mit 94 Jahren in Pittsburgh

 21.10.2024

Mitzvah Day

Zeit zu verschenken

Jeder ist eingeladen, sich am Tag der guten Taten einzubringen. Anmeldeschluss ist der 1. November

von Christine Schmitt  21.10.2024

Porträt der Woche

Ein Leben mit Büchern

Tanja Korsunska aus Hannover liest, schreibt und organisiert Literaturfestivals

von Chris Meyer  20.10.2024

Berlin

Ceremony of Resilience: Ein Abend des gemeinsamen Gedenkens

Viele kamen nach Kreuzberg, um an den Anschlag von Halle zu erinnern

von Florentine Lippmann  16.10.2024

Makkabi

»Sportlich und mental stärken«

Simone Schneidmann über den Sukkot-Großlehrgang in NRW, Zusammenhalt und die Highlights im Programm

von Ralf Balke  16.10.2024

Feiertag

Abenteuer Sukka

Balkon oder Garten? Es gibt viele Möglichkeiten, eine Laubhütte aufzustellen. Wir haben uns umgesehen

von Chris Meyer  16.10.2024