Duisburg

Warmlaufen für Israel

Beim »PreCamp« in Duisburg-Wedau geht es unter anderem um den finalen sportlichen Schliff in den Tagen vor dem Abflug. Foto: TR

Der Weg zum Siegertreppchen bei der Maccabiah könnte diesmal über eine Großstadt im Ruhrgebiet führen. Mehr als 200 jüdische Sportlerinnen und Sportler aus dem gesamten Bundesgebiet reisen am morgigen Freitag nach Duisburg, um sich während der folgenden drei Tage intensiv auf die Spiele in Israel vorzubereiten. Damit sind die meisten der etwa 230 deutschen Maccabiah-Teilnehmer im Trainingscamp dabei. Mitglieder der Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen unterstützen die Veranstaltung tatkräftig.

»PreCamp« nennt sich das Ganze. Es geht unter anderem um den finalen sportlichen Schliff in den Tagen vor dem Abflug. Es ist auch eine Premiere: Bei den vergangenen Makkabi-Weltspielen fand das letzte gemeinsame Training des deutschen Teams jeweils in Israel selbst statt. Aus Kostengründen trainieren die Makkabäer diesmal erstmals zum Abschluss in Deutschland. In der Ruhrgebietsstadt können die Sportler von Makkabi Deutschland für ihre unterschiedlichen Disziplinen besonders gut trainieren.

TEAMGEIST Der Sinn des »PreCamp« ist auch, dass sich die deutschen Teilnehmer der Maccabiah im Vorfeld zentral treffen können. In Israel ist die deutsche Delegation dann über die Austragungsorte in Jerusalem, Haifa, Netanya und Tel Aviv verteilt. Bei der Maccabiah kommt das gesamte Team dann lediglich zur Eröffnungs- und Abschlussfeier zusammen. Das Trainingscamp in Duisburg soll damit vor allem auch eines: den Teamgeist stärken.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

In Duisburg zu trainieren, bedeutet für einen Teil der Makkabäer die Rückkehr in vertraute Sportstätten. 2016 fand in der 500.000-Einwohner-Stadt die zweite deutsche Makkabiade mit rund 400 Athletinnen und Athleten statt, die in 25 Disziplinen gegeneinander angetreten sind. Damals holte der TuS Makkabi Frankfurt die meisten Medaillen.

Die Wettkämpfe wurden von einem umfangreichen Kulturprogramm begleitet. Die Makkabi-Bewegung selbst ist in der Stadt an der Ruhr fest verankert. Den TuS Makkabi Duisburg gibt es bereits seit 2001, mit den Sportarten Fußball, Tischtennis, Badminton, Volleyball, Selbstverteidigung und Gymnastik – und auch Schach wird gespielt.

Noch nie haben so viele Athleten aus Deutschland an einer Maccabiah teilgenommen.

Wenn es zur Maccabiah geht, hat das Team Makkabi Deutschland einen guten Ruf und viele Medaillen zu verteidigen: Stolze 46 Mal holten Teammitglieder bei den vorigen Spielen im Jahr 2017 Edelmetall – darunter elf Goldmedaillen. Das große Ziel der Mannschaft ist nun, bei der drittgrößten internationalen Sportveranstaltung der Welt einen neuen Medaillenrekord aufzustellen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: So viele Athleten aus Deutschland wie in diesem Jahr haben noch nie an einer Maccabiah teilgenommen. Doch der Wettbewerb ist hart, auch zahlenmäßig. Insgesamt konkurrieren rund 10.000 Sportler aus 80 Ländern um die Medaillenplätze in den 47 Disziplinen.

Im Camp in Duisburg ist zwischen den Trainingseinheiten auch noch Zeit für ein buntes Rahmenprogramm mit Workshops, gemeinsamen Essen und Feiern. Am morgigen Freitag soll sogar zusammen mit den Mitgliedern der lokalen Gemeinde der größte Schabbat des Jahres im Bundesland Nordrhein-Westfalen abgehalten werden. Alle rund 2500 Gemeindemitglieder wurden eingeladen, dabei zu sein.

GEDENKEN Bei aller Freude am Beisammensein geht es beim Duisburger Vorbereitungscamp auch um das Gedenken. Zum 50. Mal jährt sich in diesem Sommer das Olympia-Attentat von München, bei dem im September 1972 elf israelische Sportler getötet wurden.

Am 12. Juli werden die Spiele in Jerusalem von Israels Staatspräsidenten Isaac Herzog feierlich eröffnet.

Der Jahrestag macht diese Maccabiah zu etwas sehr Besonderem, betont Makkabi-Präsident Alon Meyer. Am Sonntag will das Makkabi-Präsidium in einer würdigen Zeremonie mit Gästen aus Politik, Sport und Gesellschaft an die Opfer erinnern. Es soll der emotionale Höhepunkt des Vorbereitungscamps werden. Der Abend endet mit einer »Israel Night« und einem gemeinsamen Abendessen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Nach Abschluss der Duisburger Trainingstage geht es dann gemeinsam zum Flughafen. Am Donnerstagabend kommender Woche werden die Spiele dann im Jerusalemer Teddy-Kollek-Stadion von Israels Staatspräsidenten Isaac Herzog feierlich eröffnet. Und so viel steht schon jetzt fest: Bis zum Beginn der Wettbewerbe wird das »PreCamp« den Sportlerinnen und Sportlern noch einmal einen kräftigen Motivations- und Leistungsschub bescheren.

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024

Essay

Steinchen für Steinchen

Wir müssen dem Tsunami des Hasses nach dem 7. Oktober ein Miteinander entgegensetzen

von Barbara Bišický-Ehrlich  16.04.2024

München

Die rappende Rebbetzin

Lea Kalisch gastierte mit ihrer Band »Šenster Gob« im Jüdischen Gemeindezentrum

von Nora Niemann  16.04.2024

Jewrovision

»Ein Quäntchen Glück ist nötig«

Igal Shamailov über den Sieg des Stuttgarter Jugendzentrums und Pläne für die Zukunft

von Christine Schmitt  16.04.2024

Porträt der Woche

Heimat in der Gemeinschaft

Rachel Bendavid-Korsten wuchs in Marokko auf und wurde in Berlin Religionslehrerin

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.04.2024