Limmud

Von Ostfriesen lernen

Vom Werbellinsee an die Nordsee: An diesem Donnerstag beginnt das achte Limmud-Festival in Deutschland – zum ersten Mal in Niedersachsen. Weil die Europäische Jugendbegegnungsstätte in Brandenburg, das traditionelle Limmud-Resort, nicht mehr zur Verfügung steht, wurde das Lernfest auf das Gelände der Jugendherberge Neuharlingersiel in Ostfriesland verlegt – 80 Kilometer von Oldenburg und nur 100 Meter vom Nordseedeich entfernt. Der Limmud-Vorsitzende Jonathan Marcus freut sich auf Wattwanderung und Deichbegehung – und über rund 400 Anmeldungen für die viertägige Veranstaltung: »Limmud ist ausgebucht, wir führen eine Warteliste«, sagt er.

Diesmal kommen deutlich mehr Anmeldungen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Für Berliner dagegen wird die Anreise mühsamer: Fünfeinhalb Stunden ist der Bus, der am Donnerstagmorgen um sieben Uhr in der Hauptstadt startet, an die Nordsee unterwegs. Doch echte Limmud-Fans haben große Entfernungen noch nie abgeschreckt: Die Stuttgarter Gemeinde hat auch diesmal wieder einen eigenen Bus gechartert.

Akzeptanz Beim Festival kann jeder Lernender oder Lehrender sein. Doch die Limmud-Idee geht darüber weit hinaus: Die Teilnehmer wollen eine tolerante jüdische Gemeinschaft bilden, in der jeder akzeptiert wird – ob orthodox, liberal oder säkular. Familien und junge Erwachsene prägen Limmud immer stärker: 106 Kinder und Jugendliche bis zu 17 Jahren sind angemeldet und werden in drei Altersgruppen und Extra-Programmen betreut.

Weitere 150 Teilnehmer sind zwischen 18 und 40 Jahren alt. Für die meisten wird es trotz Zuschüssen teurer als im Vorjahr, weil in Neuharlingersiel keine billigeren Mehrbettzimmer wie am Werbellinsee zur Verfügung stehen. Aufgefangen werden die höheren Gebühren teilweise dadurch, dass Limmudniks mit Spenden die Teilnahme anderer unterstützen.

Neue Referenten sind Lev Khanin vom israelischen Einwanderungsministerium, Experte für russische Zuwanderung, und der israelische Politiker Arik Elman, Chefredakteur eines russischsprachigen TV-Senders. Von Menschenrechten über Organspende bis Krav Maga: Es fehlt kaum ein jüdisches Thema auf der Limmud-Agenda an der Nordsee.

Dating

Auf Partnersuche

Matchmaking mit Olami Germany – ein Ortsbesuch

von Jan Feldmann  23.12.2025

München

Ein kraftvolles Statement

Beim Gemeindewochenende nahmen zahlreiche Mitglieder an Diskussionen, Workshops und Chanukka-Feierlichkeiten teil

von Esther Martel  23.12.2025

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  22.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025