Kunst

Von Dylan bis Warhol

Porträt des Künstlers als junger Mann: Bob Dylan Foto: Richard Avedon, New York 10.02.1965, Udo und Anette Brandhorst. © 2014 The Richard Avedon Foundation

Kunst

Von Dylan bis Warhol

Fotos von Richard Avedon im Münchner Museum Brandhorst

von Ellen Presser  26.08.2014 20:51 Uhr

Richard Avedon (1923–2004) gehört mit seinen Porträtfotos der Berühmten und Bedeutenden zu den wichtigsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang prägte er mit seinen Arbeiten den Stil der legendären Magazine Harper’s Bazaar, Vogue, The New Yorker und Egoïste.

Bis heute wissen jedoch nur die wenigsten, dass der gebürtige New Yorker das Kind russisch-jüdischer Einwanderer war und seine erste Kamera auf die Kleider im elterlichen Laden richtete. Neben der Modefotografie widmete Avedon sich auch dem Porträtfoto – und er bekam alle Prominenten vor seine Kamera, die er wollte: Allen Ginsberg und Andy Warhol, Bob Dylan und Marilyn Monroe, Samuel Beckett und Robert Oppenheimer.

Politisch Doch sein Spektrum war um vieles größer. Im Jahr 1963 schuf Avedon etwa seine bekannte Bilderserie einer psychiatrischen Klinik in Louisiana. Zwischen 1969 und 1971 entstanden vier große fotografische Wandbilder als Spiegelbild der dramatischen politischen und sozialen Veränderungen in den Vereinigten Staaten.

Ein weiteres Beispiel ist Avedons Dokumentation von Napalmopfern in Vietnam. Zwischen 1979 und 1984 reiste er zudem quer durch die USA und dokumentierte mit seinen Fotos von Berg- und Fabrikarbeiten sowie von Bauern und Obdachlosen die Anfänge des wirtschaftlichen Niedergangs, der bis heute in dem Land anhält.

In München sind nun unter dem Titel »Richard Avedon. Wandbilder und Porträts« bis zum 9. November Arbeiten aus der Sammlung von Udo und Anette Brandhorst sowie der Richard Avedon Foundation zu sehen. Das Museum Brandhorst ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, am Donnerstag bis 20 Uhr geöffnet. Der Katalog zur Ausstellung ist im Münchner Hirmer Verlag erschienen.

www.museum-brandhorst.de

Nürnberg

Annäherung nach Streit um Menschenrechtspreis-Verleihung

Die Israelitische Kultusgemeinde hatte den diesjährigen Träger des Nürnberger Menschenrechtspreises nach Bekanntgabe des Juryvotums kritisiert. Nach Gesprächen gibt es nun offenbar eine Verständigung

 18.09.2025

Berlin

Zwölf Rabbiner blasen das Schofar

Die Jüdische Gemeinde Chabad Berlin lud zum Neujahrsempfang. Zu Gast war auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner

von Detlef David Kauschke  18.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Berlin

Zentralrat der Juden begeht sein 75. Jubiläum

Die Dachorganisation der jüdischen Gemeinden lud zahlreiche Gäste aus Politik und Zivilgesellschaft nach Berlin. Der Bundeskanzler hielt die Festrede

von Imanuel Marcus  17.09.2025

München

Knobloch lobt Merz-Rede in Synagoge

Am Montagabend wurde in München die Synagoge Reichenbachstraße wiedereröffnet. Vor Ort war auch der Bundeskanzler, der sich bei seiner Rede berührt zeigte. Von jüdischer Seite kommt nun Lob für ihn - und ein Appell

von Christopher Beschnitt  16.09.2025

Auszeichnung

Düsseldorfer Antisemitismusbeauftragter erhält Neuberger-Medaille

Seit vielen Jahren setze sich Wolfgang Rolshoven mit großer Entschlossenheit gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Lebens in Düsseldorf ein, hieß es

 16.09.2025

Erinnerung

Eisenach verlegt weitere Stolpersteine

Der Initiator des Kunst- und Gedenkprojekts, Gunter Demnig aus Köln, die Stolpersteine selbst verlegen

 16.09.2025

Porträt der Woche

Passion für Pelze

Anita Schwarz ist Kürschnerin und verdrängte lange das Schicksal ihrer Mutter

von Alicia Rust  16.09.2025

Bayern

Merz kämpft in Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  17.09.2025 Aktualisiert