Jewrovision

Vom »Olam«-Sänger zum Special Act

Arbeitet an einer Solokarriere: Joseph Feinstein Foto: Stephan Pramme

Er ist ein »Kind der Jewrovision«: Joseph Feinstein stand 2011 und 2012 als Sänger für das Jugendzentrum »Olam« auf der Bühne. Nun tritt der Berliner, der sich mit Cover-Videos auf YouTube, aber auch zunehmend mit eigenen Songs einen Namen macht, wieder bei der Jewrovision auf: in Hamburg während der Jury-Auswertung mit Gitarre, Gesang und Begleitung. »Es ist einfach eine riesengroße Ehre«, sagt der 18-Jährige bescheiden: »Ich habe da ja zweimal mitmachen dürfen, und jetzt bin ich auch noch der ›Special Act‹, zu dem ich damals aufgesehen habe. Das ist echt eine ziemlich krasse Entwicklung.«

Seit Beginn des Wintersemesters studiert Joseph Feinstein Musikproduktion an der Hochschule der populären Künste Berlin. Von seinem fünften Lebensjahr an spielte er Geige und Klavier, mit 13 holte er den ersten Preis bei »Jugend musiziert« – und verabschiedete sich von der Geige: »Die Gitarre war das ›coole‹ Instrument, das aus dem Pop-Bereich und nicht aus der Klassik.«

Marbella Als 14-Jähriger wurde er für die »Jewro« entdeckt: »Ich wurde ja vom Machane zur Jewrovision geholt. Das war mein allererstes Machane im Sommer 2010 in Marbella, und ich sollte sofort vorspielen. Und dann kam der Vorschlag von einem Madrich aus dem Jugendzentrum, dass ich mal bei der Jewrovision mitmachen sollte. Da stieg ich von 20 Leuten Publikum auf 1000 Leute um – das hat mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben auf der Bühne«, sagt Feinstein.

Noch gut erinnert er sich an seine Aufregung: »Als die Stadt vor uns dran war, sollten wir uns schon mal bereitmachen, um rauszulaufen. Es gab Absperrungen, damit wir das Publikum nicht sehen, aber es gab auch Kisten, und da haben wir uns mal kurz raufgestellt und rübergeguckt. Ich wollte einfach wegrennen, das sah so gruselig aus! Aber es war atemberaubend.«

Clip In Hamburg tritt Feinstein mit einem Schlagzeuger, einem Bassisten und einem E-Gitarristen auf – Kommilitonen aus seinem Studium. Ansonsten arbeitet er an seinem ersten Album. Sein Song »Don’t move along« steht seit dieser Woche als Musikvideo bei YouTube – und überzeugt: »Ich habe schon eine Stilrichtung. Das ist grob gesehen Pop-Rock – eingängige Melodien mit einem etwas rockigeren Hauch«, sagt der 18-Jährige.

Doch dass er, wie in dem Video, gläserweise Whiskey in sich hineinschüttet und sein Mobiliar zertrümmert, will man dem freundlichen Musiker aus dem bürgerlichen Berlin-Wilmersdorf nicht so ganz abnehmen.

Hören Sie hier Josephs Song »Don’t move along«
www.youtube.com/watch?v=9g5RTpnuStg

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Berlin

Wegner besucht verwüstetes israelisch-palästinensisches Lokal

Das Restaurant wurde vergangene Woche verwüstet

 26.07.2024

Düsseldorf

Sägen, fräsen, bohren

Im Südwesten der Stadt betreibt die Gemeinde eine metallverarbeitende Behindertenwerkstatt

von Stefan Laurin  25.07.2024

Ausstellung

Olympioniken im KZ Buchenwald

Auf dem Ettersberg bei Weimar treffen unterschiedlichste Biografien aufeinander

von Matthias Thüsing  25.07.2024

Berlin

Große Räume für große Träume

Hillel zieht von Neukölln nach Kreuzberg

von Joshua Schultheis  25.07.2024

Olam

Für die Kids

Der Senat unterstützt das Jugendzentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin mit 450.000 Euro

von Christine Schmitt  25.07.2024

Kommentar

Der »Spiegel« schreibt am eigentlichen Thema vorbei

In seiner Berichterstattung über das Abraham-Geiger-Kolleg konstruiert das Magazin eine Konfliktlinie

von Rebecca Seidler  25.07.2024 Aktualisiert

Leipzig

Sachbeschädigung an jüdischer Einrichtung

Der Tatverdächtige wurde nach der Tat verhaftet und ist inzwischen wieder auf freiem Fuß

 24.07.2024