Jüdische Kulturtage

Virtuelles Miteinander

Seit 1987, immer zur kalten Jahreszeit, gibt es die Jüdischen Kulturtage München. Hinter dem Ereignis, das längst zu einem festen Bestandteil der oberbayerischen Kulturszene geworden ist, steht die »Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur«.

In diesem Jahr bekam die Präsidentin des Vereins, Judith Epstein, bei der Organisation der Kulturtage ungebetenen Beistand. Die schwer einzuschätzende Corona-Pandemie machte eine Programmplanung im gewohnten Stil unmöglich. Deshalb fiel auch der Entschluss sehr schnell, die Veranstaltungen diesmal ins Internet zu verlegen. »Ausfallen sollten sie auf keinen Fall«, sagt Epstein.

stellenwert Welchen Stellenwert das kulturelle Ereignis inzwischen erreicht hat, wird bei einem Blick in die sozialen Medien deutlich. Auf www.juedischekulturtage-live.de und www.facebook.com/juedischekulturtage ist die einstündige virtuelle Eröffnung zu sehen – mit Grußbotschaften und Beiträgen vieler Prominenter aus Politik, Kultur und Kunst, angeführt von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

Die Bilanz kann sich sehen lassen. Schon 10.000-mal wurden die Internetseiten aufgerufen.

Virtuelle Grußworte übermittelten zudem Oberbürgermeister Dieter Reiter, IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch, Justizminister Georg Eisenreich, Israels Generalkonsulin Sandra Simovich und Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle.

Videobeiträge, in denen jüdisches Leben und jüdische Kultur auf unterschiedlichste Weise, aber immer mit einem Ausdruck von Nähe vermittelt werden, lieferte das Who’s who der Münchner Film- und Musikszene: Iris Berben, Alice Brauner, Veronica Ferres, Uschi Glas, Marianne und Michael Hartl, Katerina Jacob, Anna Maria Kaufmann, Herbert Knaup, Juliane Köhler, Axel Milberg, Nina Ruge, Max Wagner und Elmar Wepper.

toleranz Die Bilanz kann sich sehen lassen. Schon 10.000-mal wurden die Internetseiten aufgerufen, wie Judith Epstein mit großer Zufriedenheit feststellt. Noch mehr als von den Klickzahlen ist sie von der Wirkung beeindruckt. »Auf der einen Seite«, so Epstein, »vermitteln diese Beiträge Hoffnung und Zuversicht in schwierigen Zeiten, auf der anderen Seite sind sie ein starkes Zeichen für ein offenes Miteinander, Solidarität und Toleranz in unserer Gesellschaft.«

Musikalisch begleitet wurde die virtuelle Eröffnungsgala von dem Klaviervirtuosen Guy Mintus mit Klezmer- und Jazzvariationen unter dem Titel »Jewish Songbook« sowie von der Sängerin Lea Kalisch mit jiddischen Liedern.

Mehr Informationen unter www.juedischekulturtage-live.de und www.facebook.com/juedischekulturtage

Oldenburg

Neue Ermittlungsansätze nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

In »Aktenzeichen XY... Ungelöst« war das Überwachungsvideo mit dem Wurf eines Brandsatzes sowie Bilder des Tatverdächtigen aus einem Regionalzug von Oldenburg nach Delmenhorst gezeigt worden

 23.01.2025

Holocaust-Gedenktag

Saiten der Erinnerung

Die Musiker des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin geben ein Konzert auf Instrumenten, die einst verfolgten Juden gehörten. Jüngst konnten sie diese zum ersten Mal spielen. Ein Ortsbesuch.

von Christine Schmitt  23.01.2025

Universität

»Eine tolle Chance«

Philipp Lenhard über seine Tätigkeit am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der LMU München, Forschungsschwerpunkte und die Zusammenarbeit mit der Gemeinde

von Luis Gruhler  22.01.2025

Schulen

Zwölf Punkte für die Bildung

In der Kölner Synagoge diskutierten Vertreter von Zentralrat und Kultusministerkonferenz über die Darstellung des Judentums in Schulbüchern. Entstanden ist eine Leitlinie für Pädagogen

von Stefan Laurin  22.01.2025

Lohheide

Vor 80 Jahren starb Anne Frank im KZ Bergen-Belsen

Blumen, Fähnchen, Stofftiere: Nirgendwo in der Gedenkstätte Bergen-Belsen werden so viele Gegenstände abgelegt wie am Gedenkstein für Anne Frank

von Michael Althaus  22.01.2025

Berlin

Sicher in der Kunst

Im Herbst 2024 wurde die Jüdische Kunstschule gegründet. Sie soll ein »Safe Space« für Kreative sein. Ein Besuch in zwei Workshops

von Katrin Richter  21.01.2025

München

Zeugnisse jüdischen Lebens

Das Landesamt für Denkmalpflege kartografiert die Friedhöfe in Thalkirchen und Freimann

von Ellen Presser  21.01.2025

Fundraising

In Rons Namen

Die Eltern eines ermordeten israelischen Soldaten widmen ihrem Sohn ein Tierheim und sammeln Spenden für das Projekt. In Berlin sind zwei Benefizkonzerte geplant

von Christine Schmitt  21.01.2025

Berlin

Margot Friedländer: »Die Demokratie schwankt«

Die 103-Jährige wurde von den Nazis ins KZ Theresienstadt verschleppt. Vor dem nationalen Holocaust-Gedenktag warnt sie: »Seid vorsichtig«

von Verena Schmitt-Roschmann  21.01.2025