Rosch Haschana

Unverbrüchlich

Oberbürgermeister Dieter Reiter Foto: Stadt München

Das gerade zu Ende gegangene Jüdische Jahr 5775 verbinde ich vor allem mit zwei erfreulichen Ereignissen: Da ist zum einen der 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland am 12. Mai 1965.

Damals ist der Grundstein dafür gelegt worden, dass beide Staaten heute als enge Verbündete zusammenstehen und auf allen Ebenen freundschaftlich miteinander verflochten sind: politisch, wirtschaftlich, militärisch, kulturell und, besonders wichtig, zwischenmenschlich. Dafür stehen die seit 2008 regelmäßig stattfindenden deutsch-israelischen Regierungskonsultationen ebenso wie die über 100 Städtepartnerschaften sowie der intensive Kulturaustausch oder auch die Kooperationen im Sport.

doppeljubiläum Daneben durften wir in München heuer außerdem ein stolzes Doppeljubiläum begehen: das 200-jährige Bestehen der Israelitischen Kultusgemeinde München und den 70. Jahrestag der Wiedergründung. Nach allem, was Juden in München an Gewalt, Anfeindungen und Diskriminierung über Jahrhunderte erleiden mussten, sind das wahrhaft bewegende Meilensteine in unserer Stadtgeschichte.

Und auch die Blüte, in der die Israelitische Kultusgemeinde heute steht, mutet vor diesem Hintergrund geradezu wie ein Wunder an. Das wurde selbstverständlich auch gebührend gefeiert, mit einem großen Bürgerfest auf dem St.-Jakobs-Platz und einem Jubiläumsfestakt im Hubert-Burda-Saal der IKG.

vergangenheit Bei aller Freude darüber dürfen wir die Augen allerdings nicht vor der Tatsache verschließen, dass antisemitische Ressentiments und antijüdische Aggressionen in Europa und auch hierzulande keinesfalls nur schmerzhafte Erinnerungen an die Vergangenheit, sondern leider immer noch erschreckende Realität sind. Die brutalen Terroranschläge auf einen koscheren Supermarkt in Paris und eine Kopenhagener Synagoge zu Jahresbeginn haben uns das erneut schmerzlich gezeigt.

Mit meinem diesjährigen Neujahrsgruß möchte ich daher nicht nur meine Freude und Dankbarkeit über den Aufschwung jüdischen Lebens in München verbinden, sondern die jüdische Gemeinde Münchens ausdrücklich auch der unverbrüchlichen Solidarität dieser, ihrer Stadt versichern.

Schwäbische Alb

Erinnerung sucht Nachfolger

Ehrenamtliche rekonstruieren in großer Fleißarbeit jüdische Geschichte. Doch wer kümmert sich darum, wenn sie es nicht mehr schaffen?

von Valentin Schmid  23.03.2025

Porträt der Woche

Der unbeirrbare Maler

Amnon David Ar folgt mit Disziplin und Leidenschaft seiner Kunst

von Alicia Rust  23.03.2025

Nachruf

»Du fehlst schon heute«

Peggy Parnass war Gerichtsreporterin, Journalistin und Künstlerin. Unsere Autorin Sharon Adler nimmt Abschied von ihrer langjährigen Freundin. Ein letzter Brief

von Sharon Adler  21.03.2025

Prenzlauer Berg

Veras Stein

Das neue Buch von »Welt am Sonntag«-Chefredakteur Jacques Schuster erzählt Geschichten von Menschen, die auf dem Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee beerdigt sind. Ein exklusiver Vorabdruck

von Jacques Schuster  21.03.2025

Leserbriefe

»Es gibt uns, nichtjüdische Deutsche, die trauern und mitfühlen«

Nach der Sonderausgabe zum Schicksal der Familie Bibas haben uns zahlreiche Zuschriften von Lesern erreicht. Eine Auswahl

 20.03.2025

Medien

Gil Ofarims Anwälte sollen ihn »zum Geständnis geprügelt haben«

Lange hatte der Musiker zum Verleumdungs-Prozess gegen ihn geschwiegen. Jetzt erwecken seine Anwälte den Eindruck, dass Ofarim nur aus einer Not heraus gestanden hat

 20.03.2025

Jewrovision

Vereint in Vorfreude

Mehrere Hundert Jugendliche nehmen am Songcontest in Dortmund teil. Wie nutzen sie die Zeit bis Juni? Wir haben uns umgehört

von Christine Schmitt  20.03.2025

Bildung

Judentum in die Schule - Neue Online-Plattform für Lehrkräfte

Warum verkleidet man sich an Purim? Und was feiern Juden an Pessach? Ein neues Online-Angebot des Jüdischen Museums Berlin bietet Lehrern und Schülern Wissenswertes zu jüdischer Geschichte und Kultur

von Nina Schmedding  20.03.2025

Musik

Virtuose Spiellust

Der Pianist Ido Ramot gab ein Konzert in der Münchner Zaidman-Seniorenresidenz

von Vivian Rosen  18.03.2025