Dokumentation

»Uns alle. Miteinander«

IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch Foto: Marina Maisel

Charlotte Knobloch, IKG-Präsidentin:
»Wir sind heute hier, weil jüdische Menschen in Angst leben. In Deutschland, in Bayern – und auch hier in München.«

»In diese Lage sind wir nicht in den vergangenen vier Wochen geraten. Der wachsende Judenhass geht weit über die jüngsten Demonstrationen hinaus.«

»Viele fragen sich: Ist dieses Land, unser Land, in dem sie zu einem Teil ihrer Persönlichkeit und auch ihrer jüdischen Tradition nicht mehr stehen können, wirklich noch ihr Zuhause? Ich selbst habe diese Frage schon vor Jahren gestellt – und damals bejaht. Heute stelle ich sie lieber nicht mehr.«

»Die jüdischen Menschen in Deutschland haben den Sinneswandel in der Gesellschaft genau bemerkt.«

Dieter Reiter, OB München:
»Es ist leider nicht das erste Mal, dass Antisemitismus bei uns spürbar zunimmt, sobald sich die Ereignisse im Nahen Osten zuspitzen.«

»Veranstaltungen wie diese sind gleich in mehrfacher Hinsicht wichtig. Denn wir setzen damit ein klares Zeichen der Solidarität mit den jüdischen Münchnerinnen und Münchnern. Und demonstrieren gleichzeitig unseren Anspruch und unsere Stärke im Kampf gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit.«

Christian Springer, Kabarettist:
»Es gibt keine Deutschen und Juden in diesem Land. Es gibt keine Münchner und die Juden. Es gibt uns. Uns alle. Miteinander. Punkt.«

»Passanten haben nicht eingegriffen. Diesen Satz darf es in München nicht mehr geben.«

»Wenn Juden erst einen Nobelpreis vorweisen müssen, damit sie nicht angegriffen werden und sie der Staat ausreichend schützt, dann ist es vorbei mit dem Zusammenleben und mit unserer Glaubwürdigkeit.«
»Wenn es um Antisemitismus geht, dann meine ich nicht nur die paar gewaltbereiten Hanswurste hier auf dem Marienplatz. Es geht auch um Politik.«

Sandra Simovich, Generalkonsulin:
»Das Generalkonsulat erhielt Hunderte Hassnachrichten, man forderte unseren Tod und rief zu Gewalt und Vergewaltigung auf.«

»Persönliche Begegnungen, gegenseitige Besuche, gemeinsame Projekte und die daraus entstehenden Freundschaften sind die besten Mittel, um Stereotype und Mistrauen abzubauen und gemeinsam gegen Rassismus anzukämpfen.«

Micky Wenngatz, Vorsitzende des Vereins »München ist bunt!«:
»Es ist höchste Zeit, weil wir in München wegen der Corona-Einschränkungen seit über einem Jahr kein solches Zeichen der Solidarität mehr zeigen konnten. Dabei ist es wichtiger denn je.«

Zusammengestellt von Helmut Reister

Magdeburg

Jüdischer Kalender für 5785 in Sachsen-Anhalt veröffentlicht

Bereits vor Rosch Haschana ist er als Download verfügbar

 18.09.2024

Augsburg

Jüdische Kulturwoche beginnt in Bayerisch-Schwaben

Führungen, Konzerte und Workshops stehen auf dem Programm

 18.09.2024

Berlin

Für die Demokratie

Ehrenamtspreis für jüdisches Leben für das EDA-Magazin und »BeReshith«

von Katrin Richter  17.09.2024

Hochschule

»Herausragender Moment für das jüdische Leben in Deutschland«

Unter dem Dach der neuen Nathan Peter Levinson-Stiftung werden künftig liberale und konservative Rabbinerinnen und Rabbiner ausgebildet. Bei der Ausbildung jüdischer Geistlicher wird die Uni Potsdam eng mit der Stiftung zusammenarbeiten

von Imanuel Marcus  17.09.2024

Vertreibung

Vor 600 Jahren mussten die Juden Köln verlassen - Zuflucht auf der anderen Rheinseite

Die älteste jüdische Gemeinde nördlich der Alpen - und dann ist auf einmal Schluss. Vor 600 Jahren verwies Köln seine Juden der Stadt. Viele zogen darauf gen Osten, manche kamen dabei nur ein paar Hundert Meter weit

von Johannes Senk  17.09.2024

Würdigung

Ehrenamtspreise für jüdisches Leben verliehen

Geehrt wurden das »EDA-Magazin« und der Verein BeReshit aus Sachsen-Anhalt

 16.09.2024

Hannover

Leib und Seele sind vereint

Die bucharische Gemeinde eröffnete in ihrem neuen Zentrum drei Mikwaot

von Michael B. Berger  16.09.2024

München

Wehmütig und dankbar

Die Religionslehrerin Michaela Rychlá verabschiedet sich nach knapp 30 Jahren in den Ruhestand

von Luis Gruhler  15.09.2024

Europäische Rabbinerkonferenz

Bayern »topsicherer Platz« für Juden

Die Verlegung des Hauptsitzes der Europäische Rabbinerkonferenz war laut Gady Gronich ein guter Schritt

 15.09.2024