Tanz

Trauer um Tirza Hodes

Ohne sie hätte es in den jüdischen Gemeinden in Deutschland wohl keine israelischen Volkstanzgruppen gegeben, ohne sie wäre kein Tanzfestival so beliebt gewesen – Tirza Hodes war der israelische Volkstanz.

Jetzt ist sie im Alter von 101 Jahren gestorben, und die Trauer ist groß. Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), der Hodes seit vielen Jahrzehnten verbunden war, schrieb in einem Statement. »Du hast mit uns getanzt, gesungen, Witze erzählt. Du hast die Freude dahin gebracht, wo Worte nicht reichten. Lebensfreude, das war deine Medizin für alles. Sie hat dich getröstet und uns auch. Du hast unsere Tränen getrocknet, uns zum Lachen gebracht.«

Sie baute den jüdischen Staat mit auf.

1922 in Düsseldorf geboren, begann ihr Leben turbulent und sollte dazu führen, dass sie sich eigentlich nie zur Ruhe setzte. Als Kind jüdischer Eltern zwangen die Nazis sie im Alter von 16 Jahren zur Flucht, die ihr 1938 mithilfe der Jugend-Alija gelang. Dieser von zwei deutschen Jüdinnen nach der Machtergreifung 1933 in Berlin gegründeten Organisation verdankten insgesamt 21.000 Kinder und Jugendliche ihr Leben.

Tirza Hodes gehörte zu jener Generation, die den jüdischen Staat mit aufbaute. In Israel bekam Tirza die Chance, sich zu entfalten. Die Gewerkschaft Histadrut hatte sie für die Abteilung »Folklore« verpflichtet, und so leitete sie 35 Jahre das Referat für Volkstänze.

Mit der ZWST arbeitete Tirza Hodes eng zusammen.

1979 begann ihre Zusammenarbeit mit der ZWST. Es war der Beginn einer langen Freundschaft. Benjamin Bloch, sel. A., lernte Tirza Hodes in Tel Aviv kennen. Es gelang der ZWST, sie als Tanzlehrerin für Jugend- und Seniorenfreizeiten, für Projekte mit Menschen mit Behinderungen sowie Demenzkranken zu gewinnen.

Sie prägte Generationen, sie hatte sogar eine Facebook-Fan-Gruppe und es gab einen Dokumentarfilm. Ihre Tanzschritte und ihre Liebe zum Tanz hat sie an Madrichim weitergegeben. Durch den Tanz ist wird Tirza immer da sein. ja

Lesen Sie einen ausführlichen Nachruf in der kommenden Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen.



Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025

Feiertage

Hymne auf die Freiheit

Der Alexander-Moksel-Kindergarten führte im Gemeindezentrum ein Pessach-Musical auf

von Vivian Rosen  17.04.2025

Berlin

Mazze als Mizwa

Das Projekt »Mitzvah Day« unterstützt die Berliner Tafel mit einer Lebensmittel-Spende

von Katrin Richter  17.04.2025

Berlin

Berlin: Gericht bestätigt fristlose Kündigung von Rabbiner

Das Berliner Arbeitsgericht hat die fristlose Kündigung eines Rabbiners wegen sexueller Belästigung eines weiblichen Gemeindemitglieds bestätigt

 16.04.2025

Jewrovision

»Schmetterlinge im Bauch«

Nur stilles Wasser trinken, noch einmal gut essen, dann geht es auf die Bühne. Die Moderatoren Masha und Gregor verraten, wie sie sich vorbereiten und mit dem Lampenfieber umgehen

von Christine Schmitt  16.04.2025

München

Hand in Hand

Ein generationsübergreifendes Social-Media-Projekt erinnert an das Schicksal von Schoa-Überlebenden – Bayern-Torwart Daniel Peretz und Charlotte Knobloch beteiligen sich

von Luis Gruhler  15.04.2025

Literatur

Die Zukunft Israels hat längst begonnen

Der Schriftsteller Assaf Gavron stellte im Jüdischen Gemeindezentrum seinen aktuellen Erzählband vor

von Nora Niemann  14.04.2025

Porträt der Woche

Eigene Choreografie

Galyna Kapitanova ist IT-Expertin, Madricha und leitet eine Tanzgruppe

von Alicia Rust  14.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025