Israel

Trauer um Frank Meisler

Das »Children of the Kindertransport«-Denkmal vor der Liverpool Street Station in London. Foto: dpa

Frank Meisler, der Bildhauer, der die Plastik »Züge ins Leben – Züge in den Tod: 1938–1939« am Berliner Bahnhof Friedrichstraße schuf, ist gestorben. Das posteten die »Frank Meisler Galleries« am Samstagabend auf ihrer Facebook-Seite.

Meisler wurde 1925 im heutigen Gdansk in eine jüdische Familie geboren. Mit dem letzten der sogenannten Kindertransporte kam er im August 1939 von Berlin über die Niederlande nach London. Seine Eltern wurden kurze Zeit später verhaftet und später ermordet.

Jaffa Er studierte an der Manchester University Architektur und hatte sein Atelier seit vielen Jahren in Jaffa. Meisler schuf viele Skulpturen, die unter anderem in Jerusalem, Los Angeles oder Santo Domingo zu sehen sind. Außerdem entwarf er das Innere einer Synagoge in Moskau.

2012 wurde er mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. In der Begründung hieß es, Meisler habe mit seinem künstlerischen Werk in herausragender Weise dazu beigetragen, dass ein wichtiger und oftmals vernachlässigter Aspekt des Holocaust nicht in Vergessenheit gerate: die Kindertransporte, mit denen in den Jahren 1938 und 1939 etwa 10.000 Kinder nach Großbritannien entkommen konnten.

Die Skulptur, die am S-Bahnhof Friedrichstraße steht, erinnert an die überwiegend jüdischen Kinder aus Deutschland, Österreich, Tschechien und Polen, die nach der Pogromnacht im November 1938 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939 nach England emigrieren konnten und so vor dem sicheren Tod gerettet wurden.

An der Liverpool Street Station in London, jenem Bahnhof, an dem die Kinder damals nach ihrer Überfahrt von den Niederlanden über die Hafenstadt Harwich eintrafen, steht ein entsprechendes Pendant. ja

Frank Meisler Galleries:
www.facebook.com/Frank-Meisler-Galleries-1491944337790514

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025