Vom 26. Februar bis zum 1. März 2026 lädt die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) gemeinsam mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland zum Jugendkongress ein. Das bundesweit größte Treffen jüdischer junger Erwachsener findet zum zweiten Mal in Hamburg statt – diesmal an einem neuen Veranstaltungsort. Erwartet werden rund 400 Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 35 Jahren aus jüdischen Gemeinden in ganz Deutschland.
Der Jugendkongress gilt als zentrale Plattform für Austausch, Vernetzung und Engagement innerhalb der jungen jüdischen Community. Unter dem Motto »Strong. Jewish. Here.« setzt das Treffen 2026 ein bewusstes Zeichen des Selbstbewusstseins und der Präsenz. Es spiegelt des Organisatoren zufolge das Selbstverständnis einer Generation wider, die sich als aktiver Teil der deutschen und europäischen Zivilgesellschaft begreift und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen – gerade vor dem Hintergrund einer spürbar verschärften Bedrohungslage für jüdisches Leben in Deutschland.
Eröffnet wird der Jugendkongress im Rahmen eines »interaktiven World-Café-Formats«. Geplant ist ein Austausch mit den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland und der ZWST, Josef Schuster und Abraham Lehrer, sowie mit Bundesbildungs- und Familienministerin Karin Prien. Bereits zum Auftakt soll damit der politische Dialog zwischen jungen jüdischen Erwachsenen, Verbandsvertretern und der Bundesregierung in den Mittelpunkt rücken.
Persönliche Stimmen, Kultur und politische Debatten
Das weitere Programm umfasst moderierte Gespräche, Workshops, Diskussionsrunden und Exkursionen. Im Fokus stehen aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen in Zeiten globaler Krisen ebenso wie Fragen nach Handlungsspielräumen und Perspektiven für eine selbstbestimmte Zukunft. Gesprächspartner sind überwiegend junge Journalisten, Politiker, Publizisten und Aktivisten.
Inhaltlich greifen mehrere Programmpunkte die Themen Stärke, Identität und Hoffnung auf. Die israelische Autorin Orit Mark Ettinger sowie Irit Chaim, die Mutter eines im Terror ermordeten Geisels, geben persönliche Einblicke in den Umgang mit Verlust, Resilienz und Verantwortung. Zu den weiteren Gästen zählen Katharina von Schnurbein, Antisemitismuskoordinatorin der Europäischen Kommission, sowie Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus.
Der Schabbat am 28. Februar wird musikalisch von der A-cappella-Gruppe 3-Vocal begleitet, die für eine besondere Atmosphäre sorgen soll. Auch informelle Formate haben ihren festen Platz: Die traditionelle JUKO-Party am Samstagabend findet in diesem Jahr an einem bislang einzigartigen Veranstaltungsort statt.
Zum Abschluss des Jugendkongresses ist am Sonntag eine Debatte zur Wehrpflicht vorgesehen. Anschließend findet die Vollversammlung der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) statt, die dem Kongress auch über den unmittelbaren Austausch hinaus politische Bedeutung verleiht.
Die Online-Anmeldung für den Jugendkongress 2026 ist seit dem 1. Dezember 2025 freigeschaltet. Veranstalter ist die ZWST, die als Spitzenorganisation der jüdischen Wohlfahrtspflege in Deutschland jüdische Gemeinden und Verbände unterstützt, soziale Arbeit professionalisiert und insbesondere die Jugendarbeit sowie die Stärkung jüdischer Identität fördert.