Großes Hallo gab es am Sonntagfrüh am Flughafen Berlin-Schönefeld: 56 Sportler, Betreuer und Funktionäre kamen mit Tennis-Rackets, Hockey-Schlägern und Tischtenniskellen, um zur Maccabiah nach Israel zu fliegen, die am Donnerstag in Jerusalem eröffnet wird. Fast gleichzeitig trafen sich auch Sportbegeisterte auf den Flughäfen in München und Frankfurt, sodass insgesamt 230 Mitwirkende aus Deutschland gen Israel abhoben.
»Es ist die größte Delegation für eine noch größere Maccabiah als vor vier Jahren«, sagte Mike Delberg vom Makkabi-Präsidium. Sie alle möchten natürlich Deutschland repräsentieren und viele Medaillen gewinnen. »Wir lieben den Sport. Es bringt Spaß hinzufahren, da es etwas ganz Besonderes ist.«
vorfreude »Die jüngste Teilnehmerin ist mit 15 Jahren eine Tennisspielerin, der älteste hingegen ist 65 Jahre alt und wird beim Halbmarathon an den Start gehen«, sagt Ella Ruijder von Makkabi Köln. Fast alle Teilnehmer seien sehr nervös vor den Wettkämpfen, aber freuen sich auf die bevorstehenden Tage. Neben dem Sport gebe es auch noch ein Begleitprogramm mit Ausflügen und Veranstaltungen.
Insgesamt werden in Jerusalem und Haifa knapp 10.000 Sportler aus der ganzen Welt erwartet. Alexander Gottlieb, Eishockey-Spieler aus Hamburg, ist zum Abflug des Teams mit dem Nachtbus nach Berlin gefahren. »Geschlafen habe ich nicht«, sagte er am Sonntagmorgen dennoch gut gelaunt. Auch er hofft auf »tolle Tage« und darauf, dass seine Mannschaft von den als Favoriten geltenden Teams aus Russland und Kanada »nicht ganz kaputt gemacht« werde, sagt er lächelnd.
Goldmedaillen möchte Valeria Sokolova mit nach Hause bringen. Die Tischtennisspielerin und Junioren-Weltmeisterin lebt und trainiert in Frankfurt /Oder und hat in den vergangenen Tagen noch häufiger als sonst die Kelle in die Hand genommen. »An der Technik lernt man nie aus, da kann man immer etwas dazulernen«, sagt die 17-Jährige. Und Ausdauer hat sie auch trainiert.
Der Berliner Betreuer Isaak Lat will sich diesmal beim Schach mit Tipps zurückhalten – denn während der Partie wird nicht gesprochen.
bärenkostüm Auch der beste Torwart der European Maccabi Games in der Sparte Feldhockey, Robert Erlbaum, hat in den vergangenen Wochen mehr trainiert als sonst. »Aber in Israel wird es natürlich heiß sein«, sagt er. Er rechnet mit 33 Grad. In Deutschland werde Feldhockey auf Kunstrasen gespielt, der gewässert wird, in Israel aber auf einem Hochflor, der mit Granulat gefüllt ist. »Da muss man sich umstellen.« Dazu komme noch, dass es keinen Schatten auf dem Platz geben werde, weshalb er immer eine Flasche Wasser in der Nähe seines Tores bereithalten wolle.
Vor allem der Makkabäer, der in diesem Jahr ins Maskottchen-Kostüm schlüpfen wird, Semon Shabaev, ist sich dessen bewusst, dass ihm heiße Tage bevorstehen. »Ich werde in ein Bärenkostüm steigen, unsere Sportler anfeuern und für gute Laune sorgen«, sagt er vergnügt und hält schon einmal die Makkabi-Flagge hoch.
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