#2021JLID

Sonderbriefmarke zu »1700 Jahre« vorgestellt

Bei der Übergabe im Landtag: Antisemitismusbeauftragter Felix Klein, Zentralratsvizepräsident Abraham Lehrer, Landtagspräsident André Kuper (v.l.) Foto: Schälte / Landtag NRW

Die neue Sonderbriefmarke zum Jubiläumsjahr »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« ist heute im Landtag Nordrhein-Westfalen offiziell vorgestellt worden.

Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, nahm sie für den Verein »321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« entgegen. Die feierliche Übergabe der Sonderbriefmarke des Bundesministeriums der Finanzen wurde live im Internet übertragen und unter anderem in Israel und den USA verfolgt. Ein Video der Veranstaltung ist auf der Seite des Landtags abrufbar.

übergabe Die Sonderbriefmarke hat einen Wert von 80 Cent, gestaltet hat sie der Kölner Designer Detlef Behr. Sie trägt den hebräischen Schriftzug »Chai«, der für »Leben« und »Lebensfreude« steht. Die Marke ist in den Verkaufsstellen der Deutschen Post AG erhältlich. Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Bettina Hagedorn, übergab sie per Videoübertragung aus Berlin in den Landtag von Nordrhein-Westfalen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Präsident des Landtags, André Kuper, sagte: »Die Präsentation der Briefmarke mitten im Parlament des größten Bundeslandes ist ein wichtiges Signal: Jüdisches Leben ist mitten in unserer Gesellschaft, es ist Teil unseres Zusammenlebens.« Das Jubiläumsjahr »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« führe trotz der Corona-Pandemie vor Augen, wie bunt und vielfältig jüdisches Leben sei.

»Vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte tragen wir alle Verantwortung dafür, dass jüdisches Leben mit seinen Symbolen, Zeichen und seiner Lebensfreude Normalität in unserem Land ist – ohne Angst vor antisemitischen Anfeindungen und Übergriffen«, sagte Kuper weiter. Er wünsche sich, dass viele Menschen das Festjahr zum Anlass nehmen, jüdisches Leben in ihrer Nachbarschaft zu entdecken.

zentralrat Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorsitzender der Mitgliederversammlung des Vereins »321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.«, zeigte sich denn auch »dankbar für die Sonderbriefmarke, die textlich und farblich explizit jüdisches Leben in Deutschland in den Vordergrund stellt. Ich würde mich freuen, wenn viele Menschen – die sich ja derzeit coronabedingt nicht nah sein können – die Gelegenheit nutzen, um Briefe zu schreiben und so auf das Festjahr aufmerksam machen.«

Daran appellierte auch die Generalsekretärin des Vereins 321, Sylvia Löhrmann: »Senden Sie das kleinste Werbeplakat in alle Welt und tragen so zum Erfolg des Festjahres ›1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‹ bei!«

»Jüdisches Leben ist vielfältiger, lebendiger und fester Teil unseres Landes«, bestätigte Felix Klein. Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus war persönlich nach Düsseldorf gekommen, um eine der ersten Großveranstaltungen im Festjahr zu würdigen: »Diese Briefmarke ist ein Baustein von vielen, die dazu beitragen, jüdisches Leben in Deutschland sichtbarer zu machen.«

urkunde Das Jubiläumsjahr erinnert an eine am 11. Dezember 321 vom römischen Kaiser Konstantin ausgestellte Urkunde an die Stadt Köln. Sie erlaubte erstmals die Berufung von Juden in öffentliche Ämter auf deutschem Gebiet und gilt als frühester Beleg dafür, dass Juden bereits seit der Spätantike ein wichtiger Bestandteil der mitteleuropäischen Kultur waren.

Das Festjahr wird bundesweit mit mehr als 1000 Veranstaltungen gefeiert, darunter Ausstellungen, Konzerte oder Theateraufführungen. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. ja/epd

Universität

»Eine tolle Chance«

Philipp Lenhard über seine Tätigkeit am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der LMU München, Forschungsschwerpunkte und die Zusammenarbeit mit der Gemeinde

von Luis Gruhler  22.01.2025

Schulen

Zwölf Punkte für die Bildung

In der Kölner Synagoge diskutierten Vertreter von Zentralrat und Kultusministerkonferenz über die Darstellung des Judentums in Schulbüchern. Entstanden ist eine Leitlinie für Pädagogen

von Stefan Laurin  22.01.2025

Lohheide

Vor 80 Jahren starb Anne Frank im KZ Bergen-Belsen

Blumen, Fähnchen, Stofftiere: Nirgendwo in der Gedenkstätte Bergen-Belsen werden so viele Gegenstände abgelegt wie am Gedenkstein für Anne Frank

von Michael Althaus  22.01.2025

Berlin

Sicher in der Kunst

Im Herbst 2024 wurde die Jüdische Kunstschule gegründet. Sie soll ein »Safe Space« für Kreative sein. Ein Besuch in zwei Workshops

von Katrin Richter  21.01.2025

München

Zeugnisse jüdischen Lebens

Das Landesamt für Denkmalpflege kartografiert die Friedhöfe in Thalkirchen und Freimann

von Ellen Presser  21.01.2025

Fundraising

In Rons Namen

Die Eltern eines ermordeten israelischen Soldaten widmen ihrem Sohn ein Tierheim und sammeln Spenden für das Projekt. In Berlin sind zwei Benefizkonzerte geplant

von Christine Schmitt  21.01.2025

Berlin

Margot Friedländer: »Die Demokratie schwankt«

Die 103-Jährige wurde von den Nazis ins KZ Theresienstadt verschleppt. Vor dem nationalen Holocaust-Gedenktag warnt sie: »Seid vorsichtig«

von Verena Schmitt-Roschmann  21.01.2025

Oldenburg

Anschlag auf Synagoge bei  »Aktenzeichen XY ... Ungelöst«

Ein Unbekannter hatte einen Brandsatz gegen die massive Tür des Gebetshauses in der Leo-Trepp-Straße geworfen

 20.01.2025

Jahrestag

Das Grauen seit 80 Jahren im Kopf

Albrecht Weinberg wird bald 100. Er gehört zu den wenigen Zeitzeugen, die noch von der Verfolgung und Ermordung der Juden berichten können. Gerda Dänekas hat ihn ermuntert, seine Geschichte zu erzählen - und damit beider Leben verändert

von Karen Miether  20.01.2025