Berlin

Solidarität aus Überzeugung

Der Keren Hayesod Berlin (KH) hat gestern Abend bei der Magbit-Eröffnung für Unterstützung seiner zahlreichen Hilfsprojekte in Israel geworben. Rund 200 Gäste und Spender nahmen an dem Galadiner im Berliner Hotel InterContinental teil und ließen sich über Geschichte und Aktivitäten des Stiftungsfonds informieren. Durch den Abend führte die Sängerin Raffaela Wais, die im vergangenen Jahr mit ihrer Teilnahme an der VOX-Castingshow »X Factor« einem größeren Publikum bekannt wurde.

Hilfe Nach der Begrüßung der Gäste durch Nathan Gelbart, den Vorsitzenden des Keren Hayesod Deutschland, hob Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel in Deutschland, die Wichtigkeit der Arbeit des KH hervor. Die Hilfe bei der Alija, die Integration der Einwanderer und insbesondere die vielen Sozialprojekte seien in ihrer Bedeutung nach wie vor kaum zu überschätzen. »Gerade in diesen Bereichen bewirkt die Hilfe des Keren Hayesod extrem viel und ermöglicht zahlreichen Israelis eine erfolgreiche Zukunft«, sagte Hadas-Handelsman.

Nati Metuki, Europa-Direktor bei Keren Hayesod, betonte die ebenso lange wie erfolgreiche Geschichte, auf die der Stiftungsfonds inzwischen zurückblicken könne. »Unsere Organisation ist mit ihren 92 Jahren eine alte Lady – aber sie ist immer noch extrem fit.« Nach wie vor sei der KH maßgeblich daran beteiligt, dass israelische Bürger am wirtschaftlichen Erfolg des jüdischen Staates partizipieren könnten.

Bedrohung Ähnlich äußerte sich Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Israel sei ein prosperierender Staat, die Wirtschaft stehe besser da denn je. »Lasst uns aber nicht vergessen: Israel ist nur in dem Maße stark, in dem es Unterstützung aus Israel selbst und aus dem Ausland erhält.« Angesichts der tagtäglichen Bedrohung sei der jüdische Staat dringend auf Hilfe angewiesen. »Gleichgültig, ob in der Diaspora oder in Israel: Wir Juden sind ein Volk«, sagte er. »Aus Überzeugung leisten wir einen Beitrag für unsere Brüder und Schwestern in Israel.«

In einer politisch gehaltenen Rede sprach Yossi Peled, israelischer Staatsminister im Amt des Ministerpräsidenten, über das deutsch-israelische Verhältnis und die Bedrohung Israels durch den Iran. Er forderte Deutschland dazu auf, die Opfer der Schoa auch 67 Jahre nach Ende des NS-Regimes nicht zu vergessen. »Wir dürfen dabei aber auch nicht die Gegenwart aus dem Blick verlieren«, sagte er. Angesichts der Drohungen des Iran, Israel zu vernichten, müsse die Antwort Deutschlands und der Weltgemeinschaft lauten: »Never again! Auch das gehört zur Solidarität mit Israel.«

Die Unterstützung Israels war wiederum das Thema des abschließenden Spendenaufrufs von Nathan Gelbart. Er erinnerte die Gäste daran, dass es kein größeres Glück gebe als das Glück zu helfen. »Am Ende des Tages zählt nicht der Dax oder der NASDAQ«, sagte er. »Das Einzige, das uns wirklich erfüllt, ist, solidarisch zu sein. Lassen Sie uns gemeinsam Israel helfen!«

Jom Haschoa

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