Düsseldorf

Seine Ideen werden weitergeführt

Paul Spiegel sel. A. (1937–2006) Foto: imago images

Düsseldorf

Seine Ideen werden weitergeführt

Die Gemeinde erinnert zum 15. Todestag an Paul Spiegel

 30.04.2021 13:24 Uhr

Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf hat anlässlich des 15. Todestages von Paul Spiegel an ihr ehemaliges Vorstandsmitglied und den früheren Präsidenten des Zentralrats der Juden erinnert.

Paul Spiegel sei nicht vergessen, betonte Gemeindevorsitzender Oded Horowitz in einem Video, das zum Gedenken Spiegels am 30. April der Gemeinde übermittelt wurde. »Paul Spiegel war ein besonderer Mensch. Als Menschenfreund bezeichneten ihn viele und meinten damit, dass er auf andere zugehen, sich mit ihnen leicht anfreunden und sie begeistern konnte«, sagte Horowitz.

miteinander Dazu gehörten jüdische wie nichtjüdische Menschen gleichermaßen. Das Miteinander zwischen den Religionen und Kulturen sei Spiegel wichtig gewesen. 

Die Jugend förderte Paul Spiegel besonders, nur mit ihr habe jüdisches Leben in Deutschland eine Zukunft.

Nach der Schoa habe Spiegel zu »denjenigen jüdischen Menschen in diesem Land gehört, die das Ziel vor Augen hatten, wieder jüdisches Leben und jüdische Gemeinden in Deutschland aufbauen zu wollen«, so Horowitz. Dabei haben die jungen Generationen für Spiegel im Mittelpunkt gestanden. »Er hat ihre Bedeutung erkannt und sie gefördert, da er verstand, dass jüdisches Leben in Deutschland nur dann Zukunft hat, wenn wir den jungen Menschen eine Perspektive geben. Legendär waren die Jugendkongresse, die er als Präsident des Zentralrates organisieren ließ. Viele davon in Düsseldorf.«

Die jüdische Gemeinschaft habe viel von ihm gelernt und seine Ideen und Visionen weitergeführt. Horowitz erwähnte dabei vor allem den Kindergarten, der inzwischen der größte in Düsseldorf sei, die Yitzhak-Rabin-Schule, die bereits dreizügig laufe und das seit mehr als vier Jahren bestehende Albert-Einstein-Gymnasium.

Paul-Spiegel-Platz »In Erinnerung an Paul haben wir den Platz der Synagoge nach ihm benannt und ihm damit einen dauerhaften Platz in unserer Mitte in Düsseldorf gegeben«, erklärte Horowitz.

»Ich möchte als Freund, politischer Wegbegleiter und Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf Paul Spiegel für seine Leistungen danken. Sein Vermächtnis bleibt für uns wegweisend und seine Erinnerung lässt uns auch in Zeiten von steigendem Antisemitismus optimistisch in die Zukunft blicken«, betonte der heutige Gemeindevorsitzende und fügte zum Abschluss hinzu: »Ruhe in Frieden, lieber Paul!« ja

Berlin

Margot Friedländer: Levit kämpft bei Deutschem Filmpreis mit Tränen

Beim Deutschen Filmpreis nutzt Igor Levit die Bühne, um der verstorbenen Holocaust-Zeugin Margot Friedländer zu gedenken. Dabei muss der Starpianist mehrmals um Fassung ringen. Im Saal wird es still

 09.05.2025

Zentralrat der Juden

»Margot Friedländer war eine mutige und starke Frau«

Josef Schuster hat mit bewegenden Worten auf den Tod der Holocaust-Überlebenden reagiert

 09.05.2025

Porträt

Ein Jahrhundertleben

Tausende Schüler in Deutschland haben ihre Geschichte gehört, noch mit über 100 Jahren trat sie als Mahnerin auf. Margot Friedländer war als Holocaust-Zeitzeugin unermüdlich

von Verena Schmitt-Roschmann  09.05.2025

Nachruf

Trauer um Holocaust-Überlebende Margot Friedländer 

Mit fast 90 kehrte Margot Friedländer zurück nach Berlin, ins Land der Täter. Unermüdlich engagierte sich die Holocaust-Zeitzeugin für das Erinnern. Nun ist sie gestorben - ihre Worte bleiben

von Caroline Bock  09.05.2025

Interview

Yorai Feinberg: »Die Wassermelone ist das Symbol von Judenhassern«

Der Restaurantbesitzer über den Wassermelonen-Eklat, die Welle des Antisemitismus, die regelmäßig das »Feinberg’s« trifft und über Zeichen der Solidarität

von Imanuel Marcus  09.05.2025

Berlin

Verleihung von Bundesverdienstkreuz an Margot Friedländer verschoben

Erst vor einem Monat erhielt die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer den Preis des Westfälischen Friedens. Die Verleihung einer weiteren hohen Auszeichnung findet kurzfristig jedoch nicht stat

 09.05.2025

Interview

»Mir war himmelangst«

Die 96-Jährige Ruth Winkelmann überlebte die Novemberpogrome in Berlin. Bis heute geht sie in Schulen und spricht über ihr Schicksal - und darüber, was ihr den Glauben an die Menschheit zurückgegeben hat

von Nina Schmedding  09.05.2025 Aktualisiert

Urteil

Klage von jüdischem Erben gegen Sparkasse Hagen bleibt erfolglos

Der Großvater des Klägers hatte den Angaben zufolge 1932 ein Konto bei der Sparkasse in Hagen eröffnet und darauf Geld eingezahlt. Später floh er mit seiner Ehefrau in die Schweiz

 07.05.2025

Digitale Erinnerung

Neue App zeigt Deutschland-Karte mit Nazi-Verbrechen

Von 1933 bis 1945 haben die Nationalsozialisten Menschen enteignet, missbraucht, getötet. Die Untaten auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik versammelt eine neue App. Schon zum Start gibt es eine Erweiterungs-Idee

von Christopher Beschnitt  07.05.2025