München

Schtetl, Heimatsuche, Revolution

Omer Bartov Foto: Peter Goldberg

Schtetl

Der Historiker Omer Bartov, Autor der Studie Anatomy of a Genocide. The Life and Death of a Town Called Buczacz stellt sein neuestes Werk am Montag, 24. Juni, 19 Uhr, in englischer Sprache vor. In der westukrainischen Kleinstadt Buczacz, in der Persönlichkeiten wie der Schriftsteller und Nobelpreisträger Samuel Joseph Agnon oder »Nazi-Jäger« Simon Wiesenthal lebten, erinnert heute nichts mehr an das einstmals blühende jüdische Leben. Der Eintritt im NS-Dokumentationszentrum, Max-Mannheimer-Platz 1, ist frei.  ikg

Dynastie

Die Historikerin Verena Dohrn beschreibt das Schicksal der Kahans aus Baku. Eine Familienbiographie über anderthalb Jahrhunderte und drei Kontinente hinweg. Die Geschichte der Kahans spiegelt ein dramatisches Jahrhundert europäischer Geschichte aus dem Blickwinkel einer jüdischen Unternehmerfamilie wider. In den Abend im Jüdischen Museum, St.-Jakobs-Platz 16, führt Martin Schulze-Wessel (LMU) ein. Es moderiert der Historiker Michael Brenner. Karten für diese Kooperationsveranstaltung von Literaturhandlung, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der LMU und Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien der LMU am Dienstag, 25. Juni, 19 Uhr, sind zu bestellen unter der Rufnummer 089/2800 135.  ikg

Heimatsuche

In der Lernreihe »Judentum & Heimat« geht es am Mittwoch, 26. Juni, 19.30 Uhr, im Janusz-Korczak-Haus München, Sonnenstraße 8, um die Frage »Im Orient & Okzident zu Hause? Einwanderung aus dem Nahen Osten und Nordafrika nach Israel«. Der Referent Oliver Vrankovic lebt und arbeitet seit elf Jahren in Israel. Er wohnt in einem orientalisch und nordafrikanisch geprägten Außenbezirk von Ramat Gan. Als freischaffender Journalist und Blogger befasst er sich unter anderem mit den Beweggründen und Schwierigkeiten von Emigration und Heimatsuche. Es wird um Anmeldung gebeten unter anmeldung@ejka.org.  ikg

Räterepublik

Viele der führenden Revolutionäre in München 1918/19 waren jüdischer Herkunft. Wie reagierten die Münchner Juden darauf? Während manche stolz darauf waren, dass der erste Ministerpräsident des Freistaates Bayern Jude war, gingen die meisten auf Distanz. Sie fürchteten, für die Schattenseiten der Revolution und der beiden Räterepubliken verantwortlich gemacht zu werden. Der Historiker Michael Brenner veröffentlichte dazu im Jüdischen Verlag/Suhrkamp-Verlag sein Buch Der lange Schatten der Revolution. Juden und Antisemiten in Hitlers München 1918–1923. Ein Aspekt daraus steht im Zentrum seines Vortrags: »›Unsere Hände sind rein von den Greueln des Chaos‹: Die Münchner Juden in Revolution und Räterepublik 1918/19«. Er findet statt am Donnerstag, 27. Juni, 19 Uhr, in der Monacensia im Hildebrandhaus, Maria-Theresia-Straße 23. Ein Grußwort spricht Ellen Presser. Ausgewählte Texte liest Hans Jürgen Stockerl. Der Eintritt zu dieser Kooperationsveranstaltung von Monacensia und IKG-Kulturzentrum ist frei. Es wird um Anmeldung gebeten unter monacensia.programm@muenchen.de.  ikg

Revolution

Nur noch bis 30. Juni läuft in der Monacensia, Maria-Theresia-Straße 23, die Sonderausstellung Dichtung ist Revolution – München 1918/19: Kurt Eisner, Gustav Landauer, Erich Mühsam, Ernst Toller. Mittels Briefen, Tagebucheinträgen, Manuskripten, Objekten und Fotografien werden die Visionen der Dichter und Denker, aber auch Gegenstimmen aus der völkisch-antisemitischen Ecke vorgestellt. Der Eintritt zu der Ausstellung ist frei.  ikg

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

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Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

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Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

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Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

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Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

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