Die 100-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer erhält am Mittwoch um 17 Uhr die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin.
Mit der Auszeichnung für den Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften würden ihre Verdienste »als Zeitzeugin der Verfolgung und des Überlebens in der Schoa, als engagierte Anwältin öffentlicher Geschichte, als Botschafterin der Erinnerung und der Menschlichkeit für jüngere Generationen« gewürdigt, begründete die Universität.
Die Laudatio hält den Angaben zufolge die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann. Zudem werde der Berliner Historiker Paul Nolte ein Gespräch mit Friedländer und einem Geschichtsstudenten führen.
Friedländer stammt aus einer jüdischen Familie und wurde am 5. November 1921 in Berlin geboren. Ihre Mutter und ihr Bruder wurden 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Margot Friedländer überlebte das Lager Theresienstadt, wanderte nach dem Krieg in die USA aus und zog 2010 zurück in ihre Heimatstadt.
Als Zeitzeugin berichtet sie vor allem in Schulen von ihren Erfahrungen. In einem Interview sagte sie, sie spreche »im Namen derer, die nicht sprechen können«, nicht nur für die sechs Millionen Juden, sondern »im Namen aller, die ermordet wurden und die gelitten haben«. kna