Schoa-Überlebende

Inge Auerbacher hält am 27. Januar Gedenkrede im Bundestag

»Ich bin das letzte jüdische Kind, das in Kippenheim geboren wurde«: Inge Auerbacher Foto: imago

Die Holocaust-Überlebende Inge Auerbacher wird in diesem Jahr die zentrale Rede in der traditionellen Gedenkstunde des Bundestags für die Opfer des Nationalsozialismus halten. Wie der Bundestag am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, findet die Gedenkstunde in diesem Jahr genau am 27. Januar statt.

Der damalige Bundespräsident Roman Herzog hatte den Tag der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee (27. Januar 1945) im Jahr 1996 als Gedenktag proklamiert. Seitdem erinnert das Parlament rund um diesen Gedenktag mit einer eigenen Veranstaltung an die Opfer der Verfolgung und Ermordung durch die Nazis.

Inge Auerbacher wurde 1934 in Kippenheim in Südbaden geboren. Im Alter von sieben Jahren wurde sie 1942 ins Konzentrationslager Theresienstadt im tschechischen Terezín deportiert, wo viele ihrer nächsten Verwandten starben. Sie überlebte das Konzentrationslager und wurde gemeinsam mit ihren Eltern und anderen überlebenden Gefangenen am 8. Mai 1945 von sowjetischen Truppen befreit. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie 1946 mit ihren Eltern in die USA, wo sie bis heute lebt.

Wie der Bundestag weiter mitteilte, soll es anlässlich des Gedenktags auch eine Ausstellung im zum Parlament gehörenden Paul-Löbe-Haus geben. Zum 80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz, bei der am 20. Januar 1942 ranghohe Nationalsozialisten über die systematische Ermordung europäischer Juden sprachen, wird sie sich den Angaben zufolge mit der Geschichte der heutigen Gedenkstätte am Berliner Wannsee beschäftigen. epd

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