Auszeichnung

Projekt Davidshow

Am vergangenen Samstag wurde im Jüdischen Museum zum dritten Mal der Rolf-Joseph-Preis verliehen. In diesem Jahr geht er an eine Schülergruppe des Heidelberger Gymnasiums Elisabeth von Thadden. In einem fiktiven Fernsehquiz namens »Davidshow« hatten die Jugendlichen Fragen des jüdischen Lebens aufgegriffen und sich mit ihnen auseinandergesetzt.

Den zweiten Platz belegten Schüler derselben Schule, gefolgt von einer Gruppe des Evangelischen Johanniter-Gymnasiums in Wriezen. Beide Gruppen drehten jeweils einen Film zu den Themen Ausgrenzung und Identifikation. Insgesamt hatten etwa 80 Jugendliche aus ganz Deutschland ihre Projekte eingereicht.

»Es waren tolle Schüler, ein hohes Niveau und eine sehr würdige Feier – ein guter Abschluss«, sagt Simon Strauß, Mitglied der sogenannten »Joseph-Gruppe«, die sich aus ehemaligen Schülern des Berliner Evangelischen Gymnasiums zum Grauen Kloster zusammensetzt. Vor 13 Jahren hatten er und seine fünf Mitstreiter als Neuntklässler den Schoa-Überlebenden und Zeitzeugen Rolf Joseph kennengelernt – eine Begegnung, die die Jugendlichen nachhaltig beeindruckt hat.

kooperation Gemeinsam zeichneten sie seine Biografie Ich muss weitermachen – die Geschichte des Herrn Joseph auf. Als Joseph vor knapp vier Jahren starb, beschlossen sie, aus den Gewinnen des Buchverkaufs den gleichnamigen Preis für Schüler auszuloben. Joseph sei es immer ein Anliegen gewesen, seine Geschichte jungen Menschen nahezubringen, um sie vor dem Vergessen zu bewahren.

Nun habe die Joseph-Gruppe gewissermaßen »Barmizwa gefeiert«, sagte Rabbiner Jonah Sievers. Neben dem Gemeinderabbiner nahmen auch Kantor Isaac Sheffer und die Witwe von Rolf Joseph, Ursula Sikora, an der Feier teil.

Leider sei der Preis kein Selbstläufer geworden, bedauert Strauß. Am schwierigsten sei es für die Stifter gewesen, das Projekt in den Schulen vorzustellen, um Lehrer und Schüler auf den Wettbewerb aufmerksam zu machen. »Oft sind wir schon an der Sekretärin gescheitert«, sagt Strauß. Er hoffe, dass eine Kooperation mit dem Jüdischen Museum Berlin die Ausschreibung bekannter machen werde, so der 27-Jährige.

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025

Porträt

Am richtigen Ort

Arie Oshri ist Koch, Dragqueen und lebt in seiner Wahlheimat Berlin

von Alicia Rust  20.12.2025

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025

Fachtagung

Ein geschützter Raum

Was passiert, wenn alte Traumata angesichts neuen Terrors wieder hochkommen? In Frankfurt tauschten sich Therapeuten, Sozialarbeiter und Schoa-Überlebende aus

von Mascha Malburg  18.12.2025

Neuerscheinung

Mit Emre und Marie Chanukka feiern

Ein Pixi-Buch erzählt von einem jüdischen Jungen, der durch religiöse Feiertage Verständnis und Offenheit lernt

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Bildungsministerkonferenz

Publizist Friedman: Leben jüdischer Kinder schlecht wie nie seit 1945

Schulen als Bildungsorte für Demokratie und Menschenrechte, gegen Hass und Antisemitismus: Der Publizist Michel Friedman sieht hier große Defizite in Deutschland

 18.12.2025

Безопасность

»Ни одно еврейское мероприятие не должно быть отменено«

После трагедии в Сиднее президент Центрального совета евреев Германии Йозеф Шустер обращается с личным посланием ко всем евреям Германии: не позволяйте отнять у вас радость Хануки

von Йозеф Шустер  18.12.2025