Zusammenarbeit

»Politiker aller Parteien müssen aufstehen«

Sandra Bubendorfer-Licht (l.) IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch (r.) Foto: Josef König, Abgeordnetenbüro

Zusammenarbeit

»Politiker aller Parteien müssen aufstehen«

Sandra Bubendorfer-Licht (FDP) traf sich mit Charlotte Knobloch

von Miryam Gümbel  01.09.2022 00:05 Uhr

Die religionspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Sandra Bubendorfer-Licht, hat sich mit Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, zum Gedankenaustausch getroffen. »Politiker aller demokratischen Parteien müssen aufstehen, wenn Menschen wegen ihres Glaubens und ihrer religiösen Anschauungen beleidigt werden«, appellierte Knobloch.

Es liege ihr am Herzen, dass sich Politiker für Normalität im Zusammenleben der Glaubensgemeinschaften einsetzen. Nach den Entwicklungen der letzten Jahre glaube sie allerdings nicht mehr daran, dass sie persönlich eine Normalität für die jüdische Bevölkerung erleben werde.

Dialog Es sei erfreulich, so Charlotte Knobloch, dass die FDP wieder das Gespräch mit der jüdischen Gemeinde suche. Sie erinnere sich noch an die Zeiten mit FDP-Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (1927–2016), der viel für die Verständigung zwischen Ost und West getan habe. Auf diesem Erbe könne und müsse aufgebaut werden.

Sandra Bubendorfer-Licht unterstützt den Wunsch, dass sich die breite demokratische Basis schon gegen den geringsten aufkeimenden Antisemitismus deutlich wehren müsse. Sie engagiere sich zudem etwa bei »Mühldorf ist bunt«, einem Netzwerk für Demokratie und Toleranz, und habe als Schirmherrin eine »Internationale Woche gegen Rassismus« unterstützt, sagte die 52-Jährige aus dem Wahlkreis Altötting-Mühldorf. Der liberale Verfassungsstaat funktioniert nach Ansicht der FDP-Bundestagsabgeordneten am besten in Zusammenarbeit mit den Religionsgemeinschaften.

Weltganzheit Die freiheitlich-demokratische Werteordnung des Grundgesetzes sei ein Identifikationsangebot für alle Bürger – ganz gleich, welcher religiösen oder weltanschaulichen Überzeugung sie anhängen. »Religion und Weltanschauungen können helfen, eine für den Einzelnen stimmige und sinnvolle Einordnung ins Weltganze zu finden«, so Sandra Bubendorfer-Licht.

In ihrer ersten Rede vor dem Deutschen Bundestag im Januar 2021 hatte sich die FDP-Innenexpertin für die erweiterten rechtlichen Möglichkeiten zur Einbürgerung von Verfolgten des Nazi-Regimes und Kindern deutscher Mütter eingesetzt. Damit sei ein gesetzlicher Anspruch auf staatsangehörigkeitsrechtliches »Wiedergutmachen« erreicht worden. Innerhalb eines Jahres seien rund 1000 Menschen eingebürgert worden.

Berlin

Straße nach erster Rabbinerin der Welt benannt

Kreuzberg ehrt Regina Jonas

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

Chanukkia

Kleine Leuchter, große Wirkung

Von der Skizze bis zur Versteigerung – die Gemeinde Kahal Adass Jisroel und die Kunstschule Berlin stellen eine gemeinnützige Aktion auf die Beine. Ein Werkstattbesuch

von Christine Schmitt  12.12.2025

Porträt der Woche

Endlich angekommen

Katharina Gerhardt ist Schauspielerin und fand durch ihren Sohn zum Judentum

von Gerhard Haase-Hindenberg  12.12.2025

Würzburg

Josef Schuster: Hoffnung und Zivilcourage in schwierigen Zeiten

In einem Zeitungsbeitrag verbindet der Präsident des Zentralrates Chanukka mit aktuellen Herausforderungen

 12.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Chanukka

»Ich freu’ mich auf die Makkabäer«

Lichter, Dinos, Schokostreusel – was unsere Jüngsten in diesen Tagen am meisten mögen

von Christine Schmitt  11.12.2025

Sachsen

Mit Tiefgang und Pfiff

Am Sonntag wird in Chemnitz das »Jahr der jüdischen Kultur 2026« eröffnet

von Helmut Kuhn  11.12.2025