München

Olympia 1972, Dachauer Prozesse, Deutschlandbild

Fackelträger im Rahmen der Eröffnungsveranstaltungen der Olympischen Spiele 1972 Foto: imago/Frinke

Olympia 1972

»Zwölf Monate – Zwölf Namen | 50 Jahre Olympia-Attentat München« stehen für ein Gedenkjahr an alle Menschen, die bei dem Massaker am 5./6. September 1972 ermordet wurden. Im Mai erinnert eine Ausstellung in der Galerie des Landratsamts Fürstenfeldbruck, Münchner Straße 32, an den Freistil-Ringer Eliezer Halfin. Halfin und seine Schwester wuchsen als Kinder von Schoa-Überlebenden im sowjetischen Riga auf. Dort war Eliezer Halfin bereits ein erfolgreicher Freistil-Ringer. 1969 konnte die Familie endlich nach Israel ausreisen. Halfin absolvierte den für Einwanderer verpflichtenden Hebräischkurs in einem Kibbuz nahe dem Wingate-Sportleistungszentrum, wo er sich parallel zum Spracherwerb für seine Teilnahme an den Olympischen Spielen qualifizierte. ikg

Dachau-Prozesse

Begleitend zur neuen Sonderausstellung Dachauer Prozesse – Verbrechen, Verfahren und Verantwortung hat am Donnerstag, den 19. Mai, das Theaterstück Die Dachauer Prozesse Premiere. Dieses wird von 19. bis 21. Mai an einem historisch bedeutsamen Ort, der ehemaligen Lagerküche des Konzentrationslagers Dachau – heute der Filmraum in der Hauptausstellung der Gedenkstätte –, aufgeführt. Das Stück rückt mittels Zeitzeugenberichten Schicksale ehemaliger Inhaftierter in den Mittelpunkt und stellt ihnen Aussagen der angeklagten Täter gegenüber. Quellen sind unter anderem die bisher unveröffentlichten Notizen und Gerichtsprotokolle des US-Army-Leutnants und späteren Richters bei den Dachauer Prozessen, Warren Lambert. Hauptdarsteller sind die Theaterschauspielerin und Sängerin Vivian Kanner sowie der Synchron­sprecher und RTL-Serienstar Felix von Jascheroff, bekannt aus Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Karten für die fünf Darbietungen in Nachmittags- und Abendvorstellungen gibt es telefonisch unter 0151/152 48489 oder per E-Mail unter info@shiningbearproductions.com. ikg

Deutschlandbild

2021 schrieben die Journalistin Özlem Topçu (Der Spiegel) und ihr Kollege Richard C. Schneider (BR/ARD) einander regelmäßig. Das Ergebnis ihres Austausches erschien im März im Verlag Droemer Knaur unter dem Titel Wie hättet ihr uns denn gerne? Ein Briefwechsel zur deutschen Realität. Er spiegelt den Diskurs zweier in Deutschland geborener Publizisten mit Migrationshintergrund wider, die beide, hier muslimisch, dort jüdisch, als Minderheitenstimmen wahrgenommen werden. Dabei haben sie mehr Durchblick und sprechen besser Deutsch als mancher sogenannte Biodeutsche. Am Dienstag, den 24. Mai, um 20 Uhr sind Topçu und Schneider zu Gast im Literaturhaus. Das Gespräch moderiert Niels Beintker vom Bayerischen Rundfunk. Tickets für den Saal im Literaturhaus, Salvatorplatz 1, gibt es im Vorverkauf an der Ausstellungskasse oder telefonisch unter der Ticket-Hotline 01806/700733. Stream-Tickets sind erhältlich bei Reservix unter www.reservix.de. ikg

Jüdisches Leben

Das Miqua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln schickt unter dem Titel »Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« eine Wanderausstellung durch die Republik. Noch bis 31. Juli sind die vier begehbaren Kuben im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst München zu besichtigen und zu erkunden. Die Themenschwerpunkte sind Recht & Unrecht, Leben & Miteinander, Religion & Geistesgeschichte sowie Kunst & Kultur. Geöffnet ist die Ausstellung in der Gabelsberger Straße 35 dienstags von 10 bis 20 Uhr und Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Aktuelle Informationen unter www.smaek.de. ikg

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 6. November bis zum 13. November

 05.11.2025

Auswärtiges Amt

Deutschland entschärft Reisehinweise für Israel

Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025

Würdigung

Margot Friedländer wird mit Sonderbriefmarke geehrt

Wie das Finanzministerium mitteilte, war die Sonderbriefmarke für Friedländer ein »besonderes Anliegen« von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil

 04.11.2025

B’nai B’rith

»Wie eine große Familie«

Delegierte aus 20 Ländern kamen zusammen, um sich eine neue Organisationsstruktur zu geben

von Ralf Balke  03.11.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an November-Pogrome

Zum 87. Jahrestag der NS-November-Pogrome von 1938 werden am Sonntag ganztägig die Namen der im Holocaust ermordeten Berliner Jüdinnen und Juden vorgelesen. Bei einem Gedenken am Abend wird Berlins Regierender Bürgermeister sprechen

 03.11.2025

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025

Porträt der Woche

Zufluchtsort Musik

Naomi Shamban ist Pianistin, lebt in Dresden und hat eine Schwäche für Märchenfilme

von Alicia Rust  03.11.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 02.11.2025

Hund, Katze & Co

Beste Freunde

Wenn Tiere Familie werden: Gemeindemitglieder erzählen vom leisen oder lauten Glück, mit Vierbeinern zu leben

von Christine Schmitt  02.11.2025