Beschneidung

»Nicht strafbar«

Rabbiner David Goldberg Foto: dpa

Mit der Beschneidung von neugeborenen Knaben hat sich Rabbiner David Goldberg aus Hof in Oberfranken nicht strafbar gemacht. Mit dieser Bewertung hat die Staatsanwaltschaft Hof mehrere Strafanzeigen gegen ihn abgewiesen. Wie die Behörde am Donnerstag mitteilte, wird es auch keine weiteren strafrechtlichen Ermittlungen in dieser Sache geben.

»Beschneidungen, die mit Einwilligung der personensorgeberechtigten Eltern vorgenommen werden, unterliegen keiner Strafbarkeit«, heißt es in der Mitteilung der Hofer Staatsanwaltschaft. Der Rabbiner erfülle außerdem alle
Voraussetzungen, dass das Kindeswohl durch die Beschneidung nicht gefährdet werde.

Ein hessischer Arzt hatte im August vergangenen Jahres den
Hofer Rabbiner angezeigt und sich auf eine Entscheidung des Landgerichts Köln berufen. In ihrem Spruch vom 26. Juni 2012 hatten die Kölner Richter die religiöse Beschneidung von Jungen als Körperverletzung bewertet. Das Urteil hatte in den folgenden Wochen eine bundesweite kontroverse Debatte ausgelöst.

Reaktionen Der Präsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, sagte, er sei sehr froh und erleichtert über die Entscheidung der Staatsanwaltschaft: »Daran zeigt sich, wie wichtig es war, schnell eine neue gesetzliche Regelung zur Beschneidung zu finden. Sie hat Rechtssicherheit hergestellt. Für die Juden in Deutschland ist dies ein weiteres, wichtiges Signal, dass jüdisches Leben in Deutschland möglich und willkommen ist.«

Rabbiner Goldberg sagte der Jüdischen Allgemeinen, dass er sich sehr freue, dass der Fall abgeschlossen sei und nun Klarheit herrsche: »Ich hatte nie Zweifel, habe auch weiterhin Beschneidungen durchgeführt. Aber ich denke, dass dies nun für Eltern, die Zweifel hatten, und für die gesamte jüdische Gemeinschaft eine sehr gute Nachricht ist.«

Rabbiner Goldberg arbeitet seit 1997 in der Hofer Gemeinde.
Als »diplomierter und qualifizierter Mohel« hat er nach eigenen Angaben bereits mehr als 3000 solcher Eingriffe ausgeführt. ja/epd

Thüringen

Jüdisches Kulturfest will Haifa stärker einbeziehen

Beide Städte pflegen seit dem Jahr 2005 eine offizielle Städtepartnerschaft

 17.07.2025

75 Jahre Zentralrat

Zentralratspräsident: Zusammenlegung von jüdischen Gemeinden »schmerzlich«, aber denkbar

Zu wenig engagierter Nachwuchs und mögliche Zusammenschlüsse von jüdischen Gemeinden - so sieht die Lage laut Zentralrat der Juden derzeit aus. Präsident Schuster äußert sich auch zur Rabbinerausbildung in Potsdam

von Leticia Witte  17.07.2025

Stuttgart

Geige, Cello, Kickboxen

Die Musikerinnen Taisia und Elina über den Karl-Adler-Wettbewerb, Spaß und eigene Stücke

von Christine Schmitt  16.07.2025

Jiddisch

Der unerfüllte Traum

Im Rahmen der Scholem-Alejchem-Vortragsreihe sprach der Judaist Gennady Estraikh über die Geschichte von Birobidschan

von Nora Niemann  16.07.2025

München

»Unsere jüdische Bavaria«

80 Jahre Israelitische Kultusgemeinde München und 40 Jahre Präsidentschaft von Charlotte Knobloch: Am Dienstagabend wurde das Doppeljubiläum mit einem Festakt gefeiert. Für einen scharfzüngigen Höhepunkt sorgte der Publizist Michel Friedman

von Christiane Ried  16.07.2025

München

»Ich habe größten Respekt vor dieser Leistung«

Zum 40-jährigen Dienstjubiläum von Charlotte Knobloch wird sie von Zentralratspräsident Josef Schuster geehrt

 16.07.2025

Porträt der Woche

»Musik war meine Therapie«

Hagar Sharvit konnte durch Singen ihre Schüchternheit überwinden

von Alicia Rust  15.07.2025

Berlin

Gericht vertagt Verhandlung über Lahav Shapiras Klage gegen Freie Universität

Warum die Anwältin des jüdischen Studenten die Entscheidung der Richter trotzdem als großen Erfolg wertet. Die Hintergründe

 15.07.2025 Aktualisiert

Andenken

Berliner SPD: Straße oder Platz nach Margot Friedländer benennen

Margot Friedländer gehörte zu den bekanntesten Zeitzeugen der Verbrechen der Nationalsozialisten. Für ihr unermüdliches Wirken will die Berliner SPD die im Mai gestorbene Holocaust-Überlebende nun sichtbar ehren

 15.07.2025