Woche der Brüderlichkeit

»Nein zu Hass und Ausgrenzung«

»Sensibel bleiben für den Balken der Judenfeindlichkeit in unseren eigenen Augen«: Nikolaus Schneider Foto: dpa

Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat sich besorgt über neue antisemitische Tendenzen in Deutschland geäußert. Die Fähigkeit, Brücken zu bauen, sei gerade heute wieder nötig, »ganz besonders im Blick auf unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger«, sagte Schneider laut Redetext am Sonntag bei der Schlussveranstaltung zur »Woche der Brüderlichkeit« in Augsburg.

Dabei dürfe man aber nicht der Gefahr erliegen, »judenfeindliche Vorurteile in unseren eigenen sozialen Milieus zu verdrängen, indem wir auf den Antisemitismus der muslimischen Flüchtlinge und Eingewanderten verweisen«. Auch Christinnen und Christen müssten »sensibel bleiben für den Balken der Judenfeindlichkeit in unseren eigenen Augen«, forderte Schneider.

religionen Die von den Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit veranstaltete bundesweite Woche der Brüderlichkeit hatte in diesem Jahr das Motto »Angst überwinden Brücken bauen«. Schneider warnte in diesem Zusammenhang vor Absolutheitsansprüchen von Religionen.

Der Anspruch, »Erbe und Teilhaber der absoluten Wahrheit Gottes zu sein«, führe dazu, dass »zwischen den Religionen Mauern gebaut und schon bestehende Brücken eingerissen werden«, erklärte Schneider. »Absolutheitsansprüche spalten unsere Gesellschaft, statt dass sie uns inspirieren, Brücken zum anderen und gerade auch zum Fremden zu bauen.«

Auch Augsburgs evangelischer Regionalbischof Michael Grabow warnte bei der Veranstaltung vor einem »Erstarken des alten und eines neuen Antisemitismus«. Die Woche der Brüderlichkeit mahne dazu, »gerade in diesen schwierigen Zeiten den Geist der Versöhnung zu leben«. Es sei Zeit, »Nein zu sagen zu Hass und Ausgrenzung«, sagte Grabow: »Und Ja zu Versöhnung und Geschwisterlichkeit.« epd

Dank

»Endlich, endlich, endlich!«

Die IKG und zahlreiche Gäste feierten die Freilassung der Geiseln und gedachten zugleich der Ermordeten

von Esther Martel  24.10.2025

Kladow

Botschaft der Menschlichkeit

Auf Wunsch von Schülern und des Direktoriums soll das Hans-Carossa-Gymnasium in Margot-Friedländer-Schule umbenannt werden

von Alicia Rust  24.10.2025

Osnabrück

Rabbiner Teichtal: »Unsere Aufgabe ist es, nicht aufzugeben«

»Wer heute gegen Juden ist, ist morgen gegen Frauen und übermorgen gegen alle, die Freiheit und Demokratie schätzen«, sagt der Oberrabbiner

 24.10.2025

Universität

»Jüdische Studis stärken«

Berlin bekommt als eines der letzten Bundesländer einen Regionalverband für jüdische Studierende. Mitgründer Tim Kurockin erklärt, wie sich der »JSB« künftig gegen Antisemitismus an den Hochschulen der Hauptstadt wehren will

von Mascha Malburg  23.10.2025

Sport

»Wir wollen die Gesellschaft bewegen«

Gregor Peskin ist neuer Vorsitzender der Makkabi-Deutschland-Jugend. Ein Gespräch über Respekt, neue Räume für Resilienz und interreligiöse Zusammenarbeit

von Helmut Kuhn  23.10.2025

»Gila & Nancy«

Rüschen und Rote Bete

Das Restaurant von Eyal Shani verbindet israelisches Fine Dining und Drag. Unsere Autorin hat probiert

von Alicia Rust  22.10.2025

Beratung

»Betroffene sollen wissen: Wir sind da«

Katja Kuklinski arbeitet bei der Düsseldorfer Servicestelle für Antidiskriminierung. Ein Gespräch über Lehrerfortbildung, Anfragen nach dem 7. Oktober und ihre eigene Familiengeschichte

von Katrin Richter  21.10.2025

Leipzig

Zeichen, die Mut machen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte am 7. Oktober die Gemeinde zu einem Gespräch und besichtigte die Sukka

von Katharina Rögner  21.10.2025

Solidarität

»Dieses Land ist unser Land«

Anlässlich des Jahrestags der Hamas-Massaker kamen auf Initiative des Bündnisses »DACH gegen Hass« rund 1500 Menschen auf dem Münchener Königsplatz zusammen

von Esther Martel  21.10.2025