Berlin

Mesusa geschändet

Beschmiertes Pergament Foto: Sigmount A. Königsberg

Berlin

Mesusa geschändet

Hakenkreuz an sefardischer Synagoge

 15.10.2020 08:56 Uhr

Die Mesusa am Eingang des Gebäudes der Synagoge Tiferet Israel in der Passauer Straße in Berlin-Wilmersdorf ist in der vorvergangenen Woche geschändet worden. Das berichtete der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Sigmount A. Königsberg, am Donnerstagabend vorvergangener Woche.

Rabbiner Reuven Yaacobov hat abends gegen 18 Uhr bemerkt, dass die Mesusa am Eingang zum Gebäude der Synagoge aufgebrochen und das innenliegende Pergament mit einem Hakenkreuz beschmiert worden war. Die antisemitische Tat soll zwischen Rosch Haschana und Jom Kippur begangen worden sein. Die Polizei bestätigt den Vorfall. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, bislang ohne Ergebnis.

MITGEFÜHL Rabbiner Yaacobov sagte unserer Zeitung, er sei entsetzt über die Tat, doch werde man sich nicht einschüchtern lassen: »Wir lassen uns davon nicht beirren. Wir Juden sind hier, wir bleiben hier. Wir konzentrieren uns nicht auf das Negative, wir wollen noch mehr Positives verbreiten.« Er kündigte an, bald eine neue Mesusa anzubringen. »Und die wird noch schöner und größer als die bisherige.«

Außenminister Heiko Maas twitterte: »Es tut einfach weh, so etwas Widerwärtiges zu sehen. Dieses Verbrechen muss schnell aufgeklärt und die Verantwortlichen bestraft werden! Wir stehen eng und voller Mitgefühl an der Seite unserer jüdischen Freundinnen und Freunde.«

Auch Israels Botschafter Jeremy Issacharoff äußerte sich zu dem Vorfall. Er schrieb in einem Tweet: »Dieser abscheuliche und zutiefst beleidigende Akt der Schändung muss sofort untersucht & die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Es darf keine Toleranz für solch schändliche Taten geben, die letztlich zu physischen Übergriffen & Gewalt führen können.« ja

Berlin-Charlottenburg

Verborgene Schätze im Innenhof

Gemeindemitglied Joachim Jacobs führt durch den wohl jüdischsten Bezirk der Hauptstadt

von Sören Kittel  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025

Dokumentation

»Sie sind nicht alleine!«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hielt bei der Ratsversammlung des Zentralrats der Juden die traditionelle Gastrede

von Wolfram Weimer  30.11.2025

Meinung

Wir Jungen müssen die Gemeinden stärker mitgestalten

Jüdische Studierende sind vom wachsenden Antisemitismus besonders betroffen. Gleichzeitig sind junge Juden kaum in den Gemeindevertretungen repräsentiert. Das muss sich ändern

von Ron Dekel  30.11.2025

Gemeinden

Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagt in Frankfurt

Das oberste Entscheidungsgremium des jüdischen Dachverbands kommt einmal im Jahr zusammen

 01.12.2025 Aktualisiert

Porträt der Woche

Familie, Glaube, Neubeginn

Edouard Joukov stammt aus Russland und fand seinen Platz in der Ulmer Gemeinde

von Brigitte Jähnigen  28.11.2025

Doppel-Interview

»Wir teilen einen gemeinsamen Wertekanon«

Vor 60 Jahren brachte das Konzilsdokument »Nostra aetate« eine positive Wende im christlich-jüdischen Dialog. Bischof Neymeyr und Rabbiner Soussan blicken auf erreichte Meilensteine, Symbolpolitik und Unüberwindbares

von Karin Wollschläger  28.11.2025

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 27. November bis zum 3. Dezember

 27.11.2025