Berlin

Mendelssohn-Preis für Jérôme Boateng

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (l.) und Preisträger Jérôme Boateng Foto: dpa

Der Fußballspieler Jérôme Boateng ist am Dienstagabend für sein soziales Engagement um Toleranz und Völkerverständigung mit dem Moses-Mendelssohn-Preis des Landes Berlin geehrt worden. Trotz der großen Erfolge des Nationalspielers habe er nie vergessen, wo er herkomme, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller über den unter anderem in Wedding aufgewachsenen Boateng. »Mit Leidenschaft engagiert sich Boateng immer wieder in sozialen Projekten für Kinder und Jugendliche«, so Müller.

Der Bundesliga-Profis vom FC Bayern München unterstützt zahlreiche Initiativen für Jugendliche aus sozial schwachen Familien. Im Juli 2015 war der 28-jährige Spieler zudem Pate bei den European Maccabi Games in Berlin für die Disziplinen Fußball und Futsal. Mit seinem Einsatz wirke er als Vorbild und Ansporn für Millionen von Jugendlichen, insbesondere auch aus bildungsfernen Familien und über die Grenzen Deutschlands hinaus, betonte Bürgermeister Michael Müller.

geehrte Überreicht wurde der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Moses-Mendelssohn-Preis im Roten Rathaus. Neben Boateng erhielt auch der evangelische Theologe Peter von der Osten-Sacken die Auszeichnung. Von der Osten-Sacken thematisiert in seinen Forschungsarbeiten das problematische Verhältnis Martin Luthers zu den Juden. Der Theologe habe sich ebenfalls in besonderer Weise um die »Förderung der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und zwischen den Völkern und Religionen« eingesetzt, so Müller.

Ebenfalls am Dienstagabend ist die Suhrkamp-Verlegerin und Schriftstellerin Ulla Unseld-Berkéwicz mit der Moses-Mendelssohn-Medaille der gleichnamigen Potsdamer Stiftung geehrt worden. Die Verleihung der Moses-Mendelssohn-Medaille fand in der Berliner Staatsbibliothek statt. Die Laudatio auf die Verlegerin hielt die Literaturwissenschaftlerin und Publizistin Rachel Salamander.

Die undotierte Auszeichnung wird seit 1993 in Kooperation mit dem Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ) an Persönlichkeiten verliehen, die sich in der Tradition des jüdischen Philosophen für Toleranz und Völkerverständigung sowie gegen Fremdenfeindlichkeit engagieren.

preisträger Zu den bisherigen Preisträgern der Mendelssohn-Medaille zählen unter anderem die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, die frühere FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher und die Verlegerin Friede Springer.

Der Moses-Mendelssohn-Preis wird seit 1980 alle zwei Jahre verliehen. Bisherige Preisträger sind unter anderem der Geiger und Dirigent Yehudi Menuhin, Anetta Kahane von der Amadeu Antonio Stiftung und die frühere Berliner Ausländerbeauftragte und Ombudsfrau für die NSU-Opfer, Barbara John. ppe/epd

Erinnerungszeichen

Schicksal und Gedenken

Auszubildende von »Münchner Wohnen« recherchieren in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat Biografien

von Luis Gruhler  11.08.2025

Mannheim

»Ich wurde behandelt wie ein Täter«

Ein Palästina-Aktivist attackierte Benny Salz, den früheren Gemeindevorsitzenden, vor den Augen der Polizei

von Ralf Balke  11.08.2025

München

Eine zweite Familie

Vor anderthalb Jahren wurde die Zaidman Seniorenresidenz eröffnet – mittlerweile hat sie sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt

von Luis Gruhler  10.08.2025

Berlin

Expressionisten in der jüdischen Galerie

Teilnehmer des Kunstateliers Omanut präsentieren ihre Werke – inspiriert von einem Besuch im Brücke-Museum

von Alicia Rust  10.08.2025

Tu beAw

»Es war Liebe auf den ersten Blick«

Barbara und Reinhard Schramm sind seit fast 60 Jahren verheiratet. Ein Gespräch über lange Ehen, Glück und Engagement

von Blanka Weber  10.08.2025

Porträt der Woche

»Ich brauche den Input«

Regina Potomkina ist Grafikdesignerin, studiert Kunst und liebt Surrealismus

von Eugen El  10.08.2025

Augsburg

Josef Schuster erhält Friedenspreis

Der Zentralratspräsident mache jüdisches Leben sichtbar und baue Brücken zwischen unterschiedlichen Perspektiven, so die Begründung

 08.08.2025

Berlin

Initiative zum Tag der Liebe

Stiftung Jüdischer Campus startet bundesweites »Jewish Matchmaking«

von Detlef David Kauschke  08.08.2025

Erfurt

Jüdische Landesgemeinde lädt israelkritische Künstler ein

360 Kulturschaffende haben in einem offenen Brief ein Waffenembargo gegen Israel gefordert. Vertreter jüdischen Lebens kritisieren das Schreiben als einseitig und laden Unterzeichner aus Thüringen zum Dialog

 07.08.2025