Die 98-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist nicht mit dem Coronavirus infiziert. Das teilten das Berliner Abgeordnetenhaus und das Gesundheitsamt Berlin-Mitte am Donnerstag mit.
Die Berliner Ehrenbürgerin hatte am 9. März im Abgeordnetenhaus an der Enthüllung ihres Porträts für die Ehrenbürger-Galerie teilgenommen und war dabei in Kontakt mit dem israelischen Botschafter Jeremy Issacharoff gekommen. Issacharoff wurde in den vergangenen Tagen positiv auf das Coronavirus getestet.
quarantäne Deshalb waren vorsorglich auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) und Kultursenator Klaus Lederer (Linke) ab Mittwoch kurzzeitig in Quarantäne. Sie alle hatten zuvor Kontakt mit dem israelischen Botschafter.
Nachforschungen hätten nun ergeben, dass sich Issacharoff erst am 12. März infiziert habe, sagte ein Sprecher des Abgeordnetenhauses dem Evangelischen Pressedienst (epd). Damit sei die Möglichkeit einer Infizierung Margot Friedländers am 9. März ausgeschlossen. »So weit wir wissen, ist sie bei bester Gesundheit«, sagte der Sprecher.
Die gebürtige Berlinerin ist seit 2018 Ehrenbürgerin der Stadt. In der NS-Zeit tauchte sie als Jüdin unter und lebte im Untergrund. Im April 1944 wurde sie nach Theresienstadt deportiert. Große Teile ihrer Familie und Freunde wurden ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie in die USA. 2010 zog sie nach Berlin zurück, um als Zeitzeugin jungen Menschen von ihren Erfahrungen zu erzählen. epd