Erfurt

Landesgemeinde nimmt jüdische Flüchtlinge aus Ukraine auf

Reinhard Schramm 2019 in der Neuen Synagoge in Erfurt Foto: imago

Die jüdische Landesgemeinde Thüringen hat bereits eine jüdische Familie aus der Ukraine aufgenommen. Es handle sich um eine Mutter, die sich gemeinsam mit ihren zwei Kindern auf der Flucht vor dem Kriegsgeschehen in der Ukraine befinde, sagte der Vorsitzende Reinhard Schramm am Mittwoch am Rande einer Pressekonferenz in Erfurt.

»Wir werden uns um Flüchtlinge kümmern, egal wie kurz oder wie lang sie Hilfe brauchen«, versicherte Schramm. Man gehe davon aus, dass weitere Juden und Jüdinnen aus der Ukraine kommen. Für die Übergangszeit wolle man helfen. Im Falle, dass Geflüchtete weder zurück in die Ukraine noch in Deutschland bleiben wollten, könne man sich auch vorstellen, mit israelischen Organisationen zusammenzuarbeiten.

Etwa 90 Prozent der rund 700 Thüringer Gemeindemitglieder kamen nach 1990 aus Russland, der Ukraine, Belarus, Moldau und anderen früher zur Sowjetunion gehörenden Ländern nach Thüringen. Viele hätten Freunde und Bekannte in der Ukraine ebenso wie in Russland, so Schramm. Man solidarisiere sich mit allen Menschen, gleich welcher Herkunft und Religion, die gegen den Krieg seien.

Als Vorstandsvorsitzender kümmere er sich allerdings »ausschließlich um jüdische Flüchtlinge, einfach, damit wir das gut machen«. Man habe in der Summe schlicht nicht die Kraft, alle zu unterstützen. Er wünsche sich, über alle jüdischen Flüchtlinge informiert zu werden, sagte Schramm. »Und sei es, wenn die Betreuung nicht nötig ist, dass wir wenigstens einladen können zu Gottesdiensten und allem weiteren.« dpa

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025

Vertrag

Jüdische Gemeinde Frankfurt erhält mehr Gelder

Die Zuwendungen durch die Mainmetropole sollen bis 2031 auf 8,2 Millionen Euro steigen

von Ralf Balke  11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025

Hannover

Ministerium erinnert an 1938 zerstörte Synagoge

Die 1938 zerstörte Neue Synagoge war einst mit 1.100 Plätzen das Zentrum des jüdischen Lebens in Hannover. Heute befindet sich an dem Ort das niedersächsische Wissenschaftsministerium, das nun mit Stelen an die Geschichte des Ortes erinnert

 10.11.2025

Chidon Hatanach

»Wie schreibt man noch mal ›Kikayon‹?«

Keren Lisowski hat die deutsche Runde des Bibelquiz gewonnen. Jetzt träumt sie vom Finale in Israel

von Mascha Malburg  10.11.2025

München

Gelebte Verbundenheit

Jugendliche engagieren sich im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes in den Einrichtungen der Israelitischen Kultusgemeinde

von Esther Martel  09.11.2025

Sport

»Die Welt spielt gerade verrückt«

Alon Meyer über seine Wiederwahl zum Makkabi-Präsidenten in ganz besonderen Zeiten, den enormen Mitgliederzuwachs und die Zukunft des jüdischen Sportvereins

von Helmut Kuhn  09.11.2025

Erlangen

Bald ein eigenes Zuhause

Nach jahrzehntelanger Suche erhält die Jüdische Kultusgemeinde ein Grundstück für den Bau einer Synagoge

von Christine Schmitt  09.11.2025

Erinnerung

Den alten und den neuen Nazis ein Schnippchen schlagen: Virtuelle Rundgänge durch Synagogen

Von den Nazis zerstörte Synagogen virtuell zum Leben erwecken, das ist ein Ziel von Marc Grellert. Eine Internetseite zeigt zum 9. November mehr als 40 zerstörte jüdische Gotteshäuser in alter Schönheit

von Christoph Arens  09.11.2025