Außenwirkung »Niemand soll sich über die verheerende Wirkung dieser Debatte, was das Ansehen Deutschlands in der Welt angeht, Illusionen machen«, warnte Außenminister Guido Westerwelle bei der Rabbinerordination in Köln. Die Diskussion um die rituelle Beschneidung werde weit über die jüdische Gemeinschaft hinaus zur Kenntnis genommen. Es gehe auch nicht um eine medizinische oder juristische Debatte, betonte der FDP-Politiker: »Es geht um die Frage, ob Deutschland Heimat von Juden ist.«
Rüder Ton Würde die Beschneidung hier verboten, sei jüdisches Leben in Deutschland nicht mehr möglich, sagte Zentralratspräsident Dieter Graumann. Das sei kein Bluff, kein rhetorischer Trick, »das ist die Wahrheit«. Nirgendwo in der Welt werde die Diskussion von Beschneidungskritikern mit solcher Unerbittlichkeit und in einem so rüden, anklagenden Ton geführt wie in Deutschland. Wenn Juden in der Debatte als Kinderquäler dargestellt würden, sei eine Grenze überschritten. »Das wollen und werden wir uns einfach nicht mehr gefallen lassen«, sagte Graumann.
Im Namen des Rechts Deutliche Worte fand auch Weltkongresspräsident Ronald S. Lauder: Dass Juden in diesem Land das Leben entsprechend ihrer Tradition untersagt werde, sei leider nicht neu: Erst sei dies im Namen der Religion, dann im Namen der Rasse, jetzt im Namen des Rechts geschehen. »Belehren Sie uns nicht, was ein Jude zu tun hat, um jüdisch zu sein!« Und er fügte hinzu: »Stellen Sie sich auf die Seite der Freiheit, der Toleranz und des gegenseitigen Respekts. Und lassen Sie uns hier Juden sein!« ddk