Auf dem Weingut Wirsching in Iphofen gibt es Rieslinge, Müller-Thurgau, Grauburgunder, Traminer und viele andere Spezialitäten. Eine weitere ist seit gestern der koschere Silvaner, der auf dem Weingut vorgestellt wurde – ganz klassisch-fränkisch im sogenannten Bocksbeutel, einer bauchigen Flasche aus grünem Glas. Das Projekt ist eine Kooperation mit dem Unternehmen »Gefen Hashalom – Traube des Friedens«.
Kultur Einer der ersten, die den koscheren Silvaner verkosten durften, war Zentralratspräsident Josef Schuster. Er lobte den Entschluss der Familie Wirsching, einen koscheren Wein zu produzieren. »Das ist letztlich Ausdruck einer positiven Entwicklung in Deutschland: Unser jüdisches Leben ist mit mehr als 100 Gemeinden, mit zahlreichen koscheren Restaurants und zig jüdischen Kulturfestivals in ganz Deutschland auch wieder sehr reichhaltig und vielfältig geworden«, sagte Josef Schuster.
Das Weingut erweise der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland »einen Dienst«, so der Zentralratspräsident. »Wir können jetzt nicht nur auf guten koscheren Riesling von Saar und Mosel, sondern auch auf einen guten und koscheren fränkischen Silvaner zurückgreifen.«
Diesen herzustellen, ist nicht gerade unaufwendig: Jeder Arbeitsschritt und alle Geräte, die einsetzt werden, müssen unter der Aufsicht eines Rabbiners stehen. Die Flaschen dürfen nicht mehrmals gefüllt werden, und im siebten Jahr werden keine Trauben gelesen.
Anlass zur Sorge ist das siebte Jahr ohne Lese allerdings nicht: Von dem Weißwein wird es 4800 Bocksbeutel geben. ja
www.wirsching.de