Die Berliner Gastronomen Oz Ben David und Jalil Dabit erhalten den diesjährigen Moses-Mendelssohn-Preis für Toleranz des Landes Berlin. Die beiden Gründer des israelisch-palästinensischen Restaurants »Kanaan« verdienten diese besondere Ehrung als großartiges Beispiel und Vorbild für Verständigung, Zusammenhalt und Resilienz, erklärte Berlins Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Joe Chialo (CDU), am Donnerstag zur Begründung. Beide veranstalten regelmäßig jüdisch-muslimische Brunches.
Überreicht wird der mit 10.000 Euro dotierte Preis am 11. September im Berliner Roten Rathaus. Die Laudatio hält die Journalistin und Gastrokritikerin Tina Hüttl.
Die Jury-Entscheidung für die »Kanaan«-Betreiber ist laut Kulturverwaltung vor einer Attacke auf das Restaurant gefallen. Das Lokal im Prenzlauer Berg war in der Nacht zum 21. Juli von Unbekannten verwüstet worden. Das löste große Empörung aus. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) stattete den beiden Restaurantbetreibern einen Solidaritätsbesuch ab.
Der Moses-Mendelssohn-Preis für Toleranz gegenüber Andersdenkenden und zwischen den Völkern und Religionen erinnert an den jüdischen Aufklärer Moses Mendelssohn (1729-1786). Er wird seit 1979 alle zwei Jahre verliehen. Preisträger 2022 war der Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma. epd