Initiative

Kampagne gegen das Vergessen

Die Aktion »siebteroktober.de« will die Erinnerung an das Massaker der Hamas-Terroristen wachhalten

von Heike Linde-Lembke  04.07.2024 12:42 Uhr

Initiatorin Sonja Lahnstein-Kandel Foto: Philipp Dümcke

Die Aktion »siebteroktober.de« will die Erinnerung an das Massaker der Hamas-Terroristen wachhalten

von Heike Linde-Lembke  04.07.2024 12:42 Uhr

»Wenn die Erinnerung verblasst, hat die Barbarei gesiegt!« Mit diesem Appell startet ein Initiativkreis aus dem gesamten Spektrum der deutschen Zivilgesellschaft unter der Federführung der gemeinnützigen Stiftung »Jugend fordert! Step21« die Kampagne »siebteroktober.de«. Die bundesweite Aktion soll an die grausamen Attacken der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf die Kibbuzim und das Nova-Musikfestival im Süden Israels mit rund 1200 Opfern erinnern und Widerstand gegen den weltweit grassierenden Antisemitismus leisten.

Ohne die schrecklichen Bilder der Angriffe, Morde und bestialischen Vergewaltigungen erneut zu zeigen, will die Kampagne den Zivilisationsbruch durch den Terror der Hamas thematisieren. Die Website »siebteroktober.de« gedenkt, nennt Fakten und ruft auf, das Massaker nicht zu verdrängen, die Opfer nicht zu vergessen, gegen Antisemitismus und eine allgegenwärtige Täter-Opfer-Umkehr einzutreten. Öffentlich verbreitet wird die Initiative von einer Social-Media-Kampagne, Print- und digitalen Anzeigen.

Vertreten wird der Initiativkreis »siebteroktober.de« von Sonja Lahnstein-Kandel, Vorsitzende der gemeinnützigen Stiftung »Jugend fordert! step21 – Initiative für Toleranz und Verantwortung«, und dem niedersächsischen Landtagsabgeordneten Ulf Thiele (CDU). Die Agentur »buschguru« mit den Geschäftsführern Christoph Hildebrand und Jürgen Florenz hat sie ehrenamtlich kreiert und umgesetzt.

Die Website ist ein Mahnmal für die Opfer des Hamas-Terrors. Viele Opfer werden namentlich genannt. Die Seite führt zu den Orten der Verbrechen. Es sind einzelne Situationen der Anschläge der Hamas-Terroristen auf Israel visualisiert. Besucherinnen und Besucher der Website können mit einer Signatur der Opfer gedenken. Außerdem können sie sich gegen die Täter-Opfer-Umkehr nach dem Terror der Hamas einsetzen, die im digitalen Raum seitdem immer mehr präsent wird.

Von der Website können einzelne Elemente der Kampagne weitergetragen werden.

Das Material wird im Download-Bereich der Seite zur Verfügung gestellt. Im nächsten Schritt wird die Initiative den Bogen zu den steigenden antisemitischen Taten in Deutschland schlagen. Denn der Initiativkreis will nicht nur gegen das Vergessen und den zunehmenden Zuspruch für die Terroristen aktiv sein, sondern auch den wachsenden Antisemitismus in den Fokus rücken und erklären. Von der Website können einzelne Elemente der Kampagne weitergetragen werden. Auch Spenden an die Organisation OFEK und damit an wegweisende Projekte gegen Antisemitismus sind direkt möglich.

»Seit dem 7. Oktober hat sich die Welt für mich – und für viele jüdische Bürgerinnen und Bürger – radikal verändert. Das Trauma des Massakers und was dies anstelle von Empathie und Mitgefühl bereits ab dem 8. Oktober an explodierendem Antisemitismus ausgelöst hat, habe ich nicht für möglich gehalten«, sagt Initiatorin Sonja Lahnstein-Kandel. Das jüdische Leben sei sogar in Deutschland, dem Land der Schoa, wieder prekär geworden. »Dagegen wehre ich mich, wo ich kann«, ergänzt die Hamburger Jüdin.

»Über die Grenzen von Parteien und gesellschaftlichen Gruppen hinweg engagieren sich in dieser Initiative Menschen, die das Schicksal der Opfer der Hamas und der Geiseln, die immer noch von den Terroristen festgehalten werden, nicht verdrängt oder relativiert sehen wollen«, sagt Ulf Thiele. »Uns war wichtig, einen virtuellen Ort zum Gedenken zu schaffen, bei dem die Würde der Opfer gewahrt ist und der trotzdem die Ereignisse zeigt. Ohne Bilder. Nur mit Worten und Fakten. Auch ein stilles Gedenken kann kraftvoll sein«, ergänzen Jürgen Florenz und Christoph Hildebrand.

Oper

Kammeroper »Kabbalat Shabbat« in Berlin

Die Zuschauer werden zu einem Schabbatmahl eingeladen. Die Oper ist die erste, die auf Hebräisch in Deutschland interpretiert wird

von Christine Schmitt  23.10.2024

Kunstatelier Omanut

Beschallung mit wunderbaren Stimmen

Judith Tarazi über das erste Inklusions-Konzert, Vandalismus und offene Türen

von Christine Schmitt  22.10.2024

Jüdische Gemeinde Frankfurt

Erstmals eine Doppelspitze

Die neuen Gemeindechefs Benjamin Graumann und Marc Grünbaum wollen Vorreiter sein

von Christine Schmitt  22.10.2024

Potsdam

Gründer des Abraham Geiger Kollegs verstorben

Rabbiner Walter Jacob starb mit 94 Jahren in Pittsburgh

 21.10.2024

Mitzvah Day

Zeit zu verschenken

Jeder ist eingeladen, sich am Tag der guten Taten einzubringen. Anmeldeschluss ist der 1. November

von Christine Schmitt  21.10.2024

Porträt der Woche

Ein Leben mit Büchern

Tanja Korsunska aus Hannover liest, schreibt und organisiert Literaturfestivals

von Chris Meyer  20.10.2024

Berlin

Ceremony of Resilience: Ein Abend des gemeinsamen Gedenkens

Viele kamen nach Kreuzberg, um an den Anschlag von Halle zu erinnern

von Florentine Lippmann  16.10.2024

Makkabi

»Sportlich und mental stärken«

Simone Schneidmann über den Sukkot-Großlehrgang in NRW, Zusammenhalt und die Highlights im Programm

von Ralf Balke  16.10.2024

Feiertag

Abenteuer Sukka

Balkon oder Garten? Es gibt viele Möglichkeiten, eine Laubhütte aufzustellen. Wir haben uns umgesehen

von Chris Meyer  16.10.2024