Berlin

Zentralrat kritisiert Höhe für Einmalzahlungen aus dem Härtefallfonds

Foto: Getty Images

Der Zentralrat der Juden und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden kritisieren die Höhe für Einmalzahlungen aus dem Härtefallfonds für jüdische Rentner, die aus der ehemaligen Sowjetunion eingewandert sind.

»Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass unserer Ansicht nach die Einmalzahlung mindestens bei 10.000 Euro liegen müsste, um den jüdischen Zuwanderern einen würdigen Ausgleich zu ermöglichen«, erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Mittwoch.

Stiftung Das Bundesarbeitsministerium hatte am Dienstag mitgeteilt, dass betroffene Menschen entsprechende Anträge abrufen können. Ihnen steht eine Einmalzahlung von 2500 Euro zur Abmilderung ihrer Not zu. Wenn sich demnach das betreffende Bundesland ebenfalls an der Stiftung beteiligt hat, wird dieser Betrag auf 5.000 Euro verdoppelt. Die Länder haben laut Ministerium noch bis zum 31. März Zeit, der Stiftung beizutreten. Anträge können demnach bis zum 30. September 2023 gestellt werden.

»Die Ausgestaltung des Fonds bleibt weit hinter den Erwartungen der Betroffenen zurück.«

abraham lehrer, zwst-präsident

Der Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle, Abraham Lehrer, erklärte: »Die Ausgestaltung des Fonds wurde seitens der aktuellen Bundesregierung ohne weitere Beteiligung der jüdischen Spitzenverbände vorgenommen und bleibt weit hinter den Erwartungen der Betroffenen zurück.« Mangels Bereitschaft der Bundesregierung, eine Lösung im Rentenrecht zu finden, wäre eine Fondslösung mit einer Einmalzahlung eine akzeptable Variante gewesen, wenn die Zahlung entsprechend höher ausfallen würde, so Lehrer. Er fordert Bund und Länder dazu auf, »umgehend eine Nachbesserung der veröffentlichten Konditionen vorzunehmen«.

Grundsicherung Nach Angaben der ZWST kommen 93 Prozent der heute im Rentenalter liegenden sogenannten Kontingentflüchtlinge, die überwiegend in den 90er-Jahren nach Deutschland kamen, nicht ohne Grundsicherung aus.

Ursache dafür ist in vielen Fällen, dass in den Herkunftsländern erworbene Rentenansprüche in Deutschland nicht anerkannt werden. Etwa 70.000 jüdische Rentner haben Anspruch auf die Einmalzahlung aus dem Härtefallfonds. ja

Sachsen

Landesbeauftragter: Jüdisches Leben auch in Sachsen gefährdet

Die Hemmschwelle, in eine Synagoge zu gehen, sei größer geworden, sagt Thomas Feist (CDU)

 25.04.2024

Pessach

Vertrauen bewahren

Das Fest des Auszugs aus Ägypten erinnert uns daran, ein Leben in Freiheit zu führen. Dies muss auch politisch unverhandelbare Realität sein

von Charlotte Knobloch  22.04.2024

Pessach

Das ist Juden in Deutschland dieses Jahr am wichtigsten

Wir haben uns in den Gemeinden umgehört

von Christine Schmitt, Katrin Richter  22.04.2024

Bayern

Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Flossenbürg vor 79 Jahren

Vier Schoa-Überlebende nahmen teil – zum ersten Mal war auch der Steinbruch für die Öffentlichkeit begehbar

 21.04.2024

DIG

Interesse an Israel

Lasse Schauder über gesellschaftliches Engagement, neue Mitglieder und die documenta 15

von Ralf Balke  21.04.2024

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024