München

Horst Seehofer ausgezeichnet

Charlotte Knobloch und Horst Seehhofer bei der Verleihung der Ohel-Jakob-Medaille in Gold Foto: dpa

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer ist am Mittwoch von der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG) mit der Ohel-Jakob-Medaille in Gold ausgezeichnet worden.

Präsidentin Charlotte Knobloch verlieh die Medaille im Rahmen der Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen und dem 70. Jahrestag der Wiedergründung der IKG. Die Medaille ist die höchste Auszeichnung der Kultusgemeinde und würdigt, wie es in der Urkunde heißt, Seehofers »fortwährendes und glaubwürdiges Engagement für die Verständigung zwischen Juden und Nichtjuden«.

Der Ministerpräsident betonte, ihn erfülle die Auszeichnung mit Demut und Dankbarkeit und stelle zugleich eine Verpflichtung für ihn dar. Antisemitismus und Rassismus dürften in Bayern keinen Platz haben. »Jüdische Kultur und Lebensweise sind ein unverzichtbarer Teil unseres Landes«, sagte Seehofer.

Botschaft Auch Charlotte Knobloch ging in ihrer Rede auf die tiefe Verwurzelung jüdischen Lebens in Deutschland, Oberbayern und München ein. »Das ist auch die Botschaft, die wir mit unseren Jubiläumsfeierlichkeiten verbinden«, sagte Knobloch.

Sie erinnerte an »den verheerenden Kreislauf von Ansiedlung, Vertreibung, Vernichtung und Neubeginn«, dem die Juden in Bayern über Jahrhunderte hinweg immer wieder ausgesetzt gewesen seien. Heute gebe es jedoch eine Seite, die sich in den letzten Jahren verdunkelt habe, sagte IKG-Präsidentin.

Dennoch sei es keine Frage, dass die jüdischen Menschen am »bewussten Bekenntnis zu unserer Heimat« festhielten. »Bayern ist die beste und sicherste Heimat für Juden in Europa«, sagte Knobloch zu Seehofer.

Engagement Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, gratulierte dem bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer zur Auszeichnung: »Sie ist Ausdruck Ihres Engagements für das jüdische Leben in München und in ganz Bayern.«

Mit Blick auf das IKG-Jubiläum erinnerte Schuster daran, was die Gründer einst beabsichtigten, nämlich der jüdischen Gemeinschaft eine Heimat zu bieten, ihr ein Leben nach der jüdischen Tradition zu ermöglichen und ein modernes Judentum nach den Anforderungen der heutigen Zeit weiterzuentwickeln. »Wir alle tragen gemeinsam dafür Verantwortung, dass sich jüdisches Leben in Deutschland frei und ungefährdet entfalten kann«, sagte der Zentralratspräsident.

Demokratie Die Laudatio auf den CSU-Politiker hielt sein Amtsvorgänger Edmund Stoiber, ebenfalls Träger der Ohel-Jakob-Medaille in Gold. Der frühere bayerische Ministerpräsident erklärte, Seehofer sei in seiner Haltung zur deutschen Geschichte und den Juden in Bayern und Deutschland kompromisslos.

»Er steht für eine tolerante und zugleich wehrhafte Demokratie. Er ist der Freund, der Unterstützer und – wenn es sein muss – auch der Verteidiger des jüdischen Lebens«, sagte Stoiber.

Reisen

Die schönste Zeit

Rom, Balkonien, Tel Aviv: Hier erzählen Gemeindemitglieder, an welche Urlaube sie sich besonders gern erinnern

von Christine Schmitt, Katrin Richter  13.07.2025

Solidarität

»Israel kann auf uns zählen«

Wie die Israelitische Kultusgemeinde mit Spenden den Menschen vor Ort konkret helfen will

von Vivian Rosen  13.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Frankfurt am Main

Rabbinerin: Zentralrat hat Öffnung des Judentums begleitet

Elisa Klapheck spricht in Zusammenhang mit der jüdischen Dachorganisation von einer »Stimme, die auf höchster politischer Ebene ernst genommen wird«

 11.07.2025

Maccabiah

Zusammen sportlich

Trotz der Verschiebung der Spiele auf 2026 überwog auf dem Pre-Camp in Berlin Optimismus

von Frank Toebs  10.07.2025

Street Food Festival

Sich einmal um die Welt essen

Tausende besuchten das Fest im Hof der Synagoge Oranienburger Straße in Berlin

von Helmut Kuhn  10.07.2025

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025