I. E. Lichtigfeld-Schule

Grundstein für Neubau gelegt

Bei der Grundsteinlegung der Lichtigfeld-Schule Foto: Rafael Herlich

Am Freitagnachmittag ist in Frankfurt am Main der Grundstein für den Neubau der I. E. Lichtigfeld-Schule gelegt worden. Ab kommendem Schuljahr wird an der jüdischen Schule in Frankfurt – erstmals seit 1939 – wieder ein Abiturjahrgang angeboten.

Bislang mussten die Jugendlichen nach der 9. Klasse auf andere Schulen wechseln. Damit würden auch weitere Klassenzimmer erforderlich, die sich im Stammhaus der Schule, dem Philanthropin in der Hebelstraße, nicht unterbringen ließen, hieß es in einer Pressemitteilung der Jüdischen Gemeinde.

Dank der Unterstützung seitens des Hessischen Kultusministeriums und der Stadt Frankfurt am Main sei es gelungen, das Areal des Gemeindezentrums, das die Savignystraße und die Westendstraße verbindet, zu diesem Zweck zu erweitern.

Zukunft Auf der Platte, die unter dem Ritualhandwaschbecken in der künftigen Kantine des Neubaus liegen wird, steht: »Mit Errichtung dieses Schulgebäudes wird jener Grundstein erweitert, der am 8. November 1984 aus Anlass der Erbauung des Jüdischen Gemeindezentrums Frankfurt am Main, später Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, gelegt wurde. Möge er Grundstein einer gesicherten und erfolgreichen Zukunft der historisch gesehen vierten Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main sein.«

Salomon Korn, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main und Architekt des nunmehr 30 Jahre alten Baus, sagte laut Pressemitteilung: »Damals war die Tatsache, dass wir einen Bau errichteten, schon ein Bekenntnis zu einem dauerhaften Aufenthalt der Juden in Deutschland. Wir haben uns nicht vorstellen können, dass die räumlichen Kapazitäten des Gemeindezentrums bereits eine Generation später nicht mehr ausreichen werden.«

Abiball
Noga Hartmann, Schulleiterin der I.E. Lichtigfeld-Schule, sei in Gedanken schon bei ihren 475 Schülern: »Wenn wir in einigen Jahren auf dem Abiball sind, dann werden wir alle wissen, dass wir einen Meilenstein für alle weiteren Jahrgänge gesetzt haben.«

Auch Hessens Kultusminister Ralph Alexander Lorz (CDU) freute sich und sagte: »Heute ist ein guter Tag für die Jüdische Gemeinde in Frankfurt und die Schullandschaft der Stadt.« Mit der zukünftigen Erweiterung gebe es schon bald Platz, damit die Schülerinnen und Schüler durchgängig von der Grundschule bis zum Abitur an der Lichtigfeld-Schule unterrichtet werden könnten.

Der Neubau soll 2019 nach Plänen des Architekturbüros HGP Architekten Leben Kilian PartG mbB eröffnen. In das neue Gebäude werden nach der Fertigstellung die Schüler und Schülerinnen der Grundschule der I. E. Lichtigfeld-Schule, von der Eingangsstufe bis zur 4. Klasse, einziehen. ja

www.jg-ffm.de

Bayern

Merz kämpft in wiedereröffneter Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  15.09.2025 Aktualisiert

Sachsen-Anhalt

Erstes Konzert in Magdeburger Synagoge

Die Synagoge war im Dezember 2023 eröffnet worden

 15.09.2025

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  14.09.2025

Hamburg

»An einem Ort getrennt vereint«

In der Hansestadt soll die Bornplatzsynagoge, die in der Pogromnacht von den Nazis verwüstet wurde, wiederaufgebaut werden. Ein Gespräch mit dem Stiftungsvorsitzenden Daniel Sheffer über Architektur, Bürokratie und Räume für traditionelles und liberales Judentum

von Edgar S. Hasse  13.09.2025

Meinung

»Als Jude bin ich lieber im Krieg in der Ukraine als im Frieden in Berlin«

Andreas Tölke verbringt viel Zeit in Kyjiw und Odessa – wo man den Davidstern offen tragen kann und jüdisches Leben zum Alltag gehört. Hier schreibt er, warum Deutschland ihm fremd geworden ist

von Andreas Tölke  13.09.2025

Porträt der Woche

Das Geheimnis

Susanne Hanshold war Werbetexterin, Flugbegleiterin und denkt über Alija nach

von Gerhard Haase-Hindenberg  13.09.2025