MItzvah Day

Grün und gut

In so eine grüne Mitzvah-Day-Papiertüte passt eine ganze Menge hinein. Und wenn es dann auch noch genau die grüne Tüte aus dem Jugendzentrum (Juze) »Or Chadasch« aus Mannheim ist, dann gibt es eine Pflanze, eine coole natürlich, eine Kerze und eine Einladung zur Chanukka-Party.

Das zumindest haben Keren und Rebekka aus dem Juze Or Chadasch am Sonntag gezeigt. Die beiden waren zwei von rund 3500 jüdischen Jugendlichen, die am Mitzvah Day, dem Tag der guten Taten, gebastelt, gepackt und Zeit für andere verbracht haben. Frei nach dem diesjährigen Motto: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«.

Die Kinder und Jugendlichen des Jugendzentrums »Mischpacha« aus Emmendingen nahmen die Farbe des Tages sogar wörtlich und fuhren – raus ins Grüne. Auf einem Abenteuer-Bauernhof in Freiburg halfen sie beim Aufräumen, und zum Abschluss des Tages gab es sogar noch etwas grünes Getrocknetes für die Schafe, nämlich Heu.

Ganz städtisch ging es hingegen in Berlin am Fraenkelufer zu. Dort begrüßte Nina Peretz vom Vorstand der Synagoge alle Gäste, die zum Konzert der Band »Folkadu« gekommen waren, die Kuchen gebacken oder Kunst gespendet hatten. Musik, etwas Süßes, Bilder: Das Schöne hat einen ernsten Hintergrund, denn die Einnahmen kommen »Adi Negev – Nahal Eran« zugute, einem Verein, der Menschen mit Behinderungen betreut und dessen Rehabilitationsdorf nur 40 Kilometer vom Gazastreifen entfernt liegt. Der Berliner Kulturstaatsminister Joe Chialo (CDU) erinnerte in seiner kurzen Rede an die Massaker der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober, deren Auswirkungen auch bei »Adi Negev« zu spüren waren und sind.

Auch bei der Jüdischen Studierendenunion Württemberg stand der Mitzvah Day ganz im Zeichen der Solidarität mit Israel. Die Studierenden brachten Plakate mit den Bildern der von der Hamas in den Gazastreifen entführten Kinder und Erwachsenen an.

An die Soldatinnen und Soldaten in Israel wurden Briefe geschrieben.

Zentralratspräsident Josef Schuster sagte, 2023 drehe sich der Mitzvah Day noch mehr als sonst um den Zusammenhalt in der Gesellschaft. »In dieser angespannten Zeit, in der vor allem Jüdinnen und Juden in Deutschland gerade leben, sind solche Gesten des gesellschaftlichen Zusammenhalts besonders wichtig«, sagte Schuster. »Von den Aktionen geht nämlich auch ein Signal der jüdischen Gemeinschaft in die Gesamtgesellschaft aus: Wir stehen für unsere gemeinsamen Werte, und wir fordern auch Unterstützung dafür ein.«

Briefe und Bilder an die Soldatinnen und Soldaten in Israel waren Teil der acht Mitzvah-Day-Stationen im Jugendzentrum »Jachad« in Köln. Wer sich zudem noch sportlich betätigen wollte, der schmiss ein paar Körbe oder tanzte zu israelischen Liedern.

Kleine Mitzvah-Pakete für die israelischen Soldaten haben die Kinder im Osnabrücker Jugendzentrum »Lev Echad« zusammengestellt. Dafür packten sie alle Zutaten ein, die benötigt werden, um Challah zu backen. »Damit wollen wir unsere Solidarität zeigen und unsere Traditionen einbinden«, betont die Juze-Leiterin Karolina Becker.

In Hamburg sprachen die Kinder und Jugendlichen über das Motto des Mitzvah Day und bastelten – auch mit grünem Papier. In so einen Mitzvah Day passt also eine ganze Menge hinein: vor allem viel Herz.

Berlin

Von Generation zu Generation

Am Donnerstag fand in Berlin die feierliche Ordination von zwei Rabbinerinnen sowie sechs Kantorinnen und Kantoren statt. Doch auch der monatelange Streit um die liberale Rabbinatsausbildung in Deutschland lag in der Luft

von Ralf Balke  06.09.2024

München

Schüsse aufs Konsulat: Bayern will Präventionskonzepte prüfen

Für eine Verschärfung des Sicherheitskonzepts des Münchner Oktoberfestes sieht Herrmann hingegen keinen Anlass

 06.09.2024

Kreuzberg

Zu Zondek ans Urban

Im Vivantes-Klinikum zeigt eine Ausstellung sieben Episoden aus dem Leben des einstigen Chefarztes Hermann Zondek

von Katrin Richter  06.09.2024

Neue Potsdamer Synagoge

Am Freitag wird der erste Gottesdienst gefeiert

Nach der feierlichen Eröffnung im Juli soll nun das religiöse Leben in der Synagoge in Potsdam langsam in Gang kommen. Am Wochenende sind erste Gottesdienste geplant

 06.09.2024

Potsdam/Berlin

Neue Stiftung für Ausbildung von Rabbinern nimmt Arbeit auf

Zentralratspräsident Schuster: »Die neue Ausbildung öffnet wichtige internationale Horizonte und Netzwerke innerhalb des liberalen und konservativen Judentums«

von Yvonne Jennerjahn  06.09.2024 Aktualisiert

Medien

»Unsere Zukunft in die Hand nehmen«

Jenny Havemann ist Organisatorin des zweitägigen »Media Tel Aviv – Israeli-European Summit«. Ein Gespräch über die deutsche Israel-Berichterstattung, Objektivität und den 7. Oktober

von Katrin Richter  06.09.2024

München

Rabbiner offerieren »Gemeindepaket«

Mit besonders auf kleine Gemeinden abgestimmten Dienstleistungen will die Europäische Rabbinerkonferenz halachische Standards aufrechterhalten

 05.09.2024

Nach den Wahlen

»Manche machen Witze über uns«

Daniel Uciteli über junge AfD-Wähler in Ostdeutschland, das Projekt »Meet a Jew« und Besuche an Schulen

von Christine Schmitt  05.09.2024

Landtagswahlen

Wut und Wünsche

Die Ergebnisse in Sachsen und Thüringen beunruhigen auch Gemeindemitglieder. Soll man auswandern oder neue Konzepte entwickeln? Wir haben uns umgehört

von Christine Schmitt  04.09.2024