Stuttgart hat der Juden gedacht, die die Nationalsozialisten am 26. April 1942 in Konzentrationslager deportiert und umgebracht hatten. Mehr als 400 Jüdinnen und Juden sind damals aus Stuttgart in das Transitghetto Izbica und von dort weiter in Vernichtungslager verschleppt worden, sagte der württembergische Landesbischof Frank Otfried July in einer Gedenkstunde im Stuttgarter Hospitalhof am Sonntagabend.
Auch Christen und Kirche hatten damals Schuld auf sich geladen. »Es ist bitter, dass es bis heute Antisemitismus in unserem Land gibt. Ein Tag der Erinnerung wie heute erweist die Schamlosigkeit derer, die von ihrem Hass nicht ablassen.«
Barbara Traub von der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg sagte, es sei wichtig der Opfer zu gedenken und sie in der Erinnerung lebendig zu halten. Die Gedenkstunde war Teil einer Stuttgarter Veranstaltungsreihe zu 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.
Traub sagte, es gelte im Jubiläumsjahr nicht nur der freudvollen Entwicklungen zu gedenken, sondern auch der Brüche. »Der schwerste Bruch wurde durch die Deportation und Ermordung der jüdischen Bevölkerung vollzogen.« kna/ja