Nachruf

Geburtshelferin der WIZO

Die WIZO Düsseldorf hat mit dem Tod von Hedy Hornstein eine Persönlichkeit verloren, die man nicht mit ein paar Zeilen beschreiben kann. Dieses kleine Energiebündel, Mitbegründerin der WIZO Düsseldorf, Ehrenmitglied der WIZO Deutschland sowie Ehrenmitglied unserer, der Düsseldorfer Gemeinde, war ein Allroundtalent, das seinesgleichen sucht.

Hedy war die Hebamme, die 1970 der Gruppe der Women’s International Zionist Organization (WIZO) in Düsseldorf auf die Welt verhalf mit dem Ziel, die Aufgaben dieser Frauenorganisation auch dort zu verwirklichen. Mit Überzeugungskraft und ihrem sprichwörtlichen Charme scharte sie nur ein paar Jahre danach eine Gruppe jüngerer Frauen um sich, sodass 1979 die WIZO Aviv in Düsseldorf gegründet wurde, die mich dann später zu ihrer Vorsitzenden wählte.

Respekt Es folgten 20 wunderbare Jahre gemeinsamer Arbeit von Jung und Alt mit Hedy an der Spitze. Wir haben alle mit Respekt zu ihr aufgeschaut, auch wenn viele von uns sie von der körperlichen Größe überragten. Ob es darum ging, Bittbriefe zu schreiben, Telefonate zu führen, Spenden abzuholen oder Politiker zu gewinnen, nichts war unserer Hedy zu viel. Morgens war sie die Erste im Büro und abends die Letzte, die ging. Unvergesslich werden uns auch die vielen schönen Nachmittage und Abende bei Hedy bleiben, bei denen sie köstliche selbst gebackene Plätzchen und Czernowitzer Spezialitäten servierte. In ihrem »Haus der offenen Tür« ging es immer um das Engagement für den guten Zweck und das Wohl Bedürftiger.

»Die Arbeit kann nur gelingen«, sagte Hedy, »wenn man viel Idealismus investiert, eine Vision hat, sozial Schwächeren zu helfen, und dazu ein jüdisches Herz und die Liebe zu Israel.«

Dies alles und noch sehr viel mehr Gutes steckte in unserer kleinen und doch so großen Hedy. Sie war das, was man auf Jiddisch »a Mentsch« und auf Hebräisch »Eschet chajil« nennt.

Ruhe in Frieden, liebe Hedy, für uns und für die WIZO wirst du unvergessen bleiben!

Die Autorin ist Mitglied der WIZO Düsseldorf.

Thüringen

Fundstücke mit Haken und Ösen

Erstmals und vorerst einmalig wurden in Erfurt vier neu gefundene Stücke aus dem mittelalterlich-jüdischen Schatz vorgestellt

von Esther Goldberg  20.06.2025

Jewrovision

»Wir hatten den Süßheitsfaktor«

Die Juze-Leiter Sofia aus Aachen und Lenny aus Köln über Gänsehaut, ihren ersten gemeinsamen Sieg und eine NRW-After-Jewro-Party

von Christine Schmitt  19.06.2025

Illustratorin

Gemaltes Augenzwinkern

Lihie Jacob erhielt den Jüdischen Kinderbuchpreis 2025. Ein Besuch bei der Künstlerin

von Alicia Rust  19.06.2025

Sicherheit

Spürbare Sorgen

Infolge des Kriegs mit dem Iran wurde der Schutz jüdischer Einrichtungen verstärkt. In Mannheim wurde schon die »Meile der Religionen« abgesagt. Wie stellen sich Gemeinden auf die neue Bedrohungslage ein? Wir haben nachgefragt

von Christine Schmitt  19.06.2025

Erfurt

Neue Stücke eines jüdischen Schatzes aufgetaucht

Der 1998 in Erfurt gefundene jüdische Schatz gilt als der bedeutendste archäologische Fund der vergangenen 100 Jahre im Erfurter Stadtgebiet. Nun sind bislang unbekannte Stücke aufgetaucht

von Matthias Thüsing  18.06.2025

Jubiläum

Neue musikalische Pfade

Das Jewish Chamber Orchestra Munich unter Leitung von Daniel Grossmann feiert sein 20-jähriges Bestehen

von Ellen Presser  18.06.2025

Frankfurt am Main

Jüdische Gemeinde sagt »Resonanzräume«-Festival ab

Grund ist die »die aktuelle Eskalation der Situation zwischen Israel und dem Iran«, so die Kulturabteilung

 17.06.2025

Lesung

Ein zeitgenössisches Märchen

Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter stellte im Literaturhaus seinen neuen Roman »Stadt der Hunde« vor

von Luis Gruhler  16.06.2025

Urteil

Sicherungsverwahrung nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Der Mann hatte die Tat eingeräumt und von »Stimmen« berichtet, die ihn zu dem Brandanschlag aufgefordert hatten

von Jörg Nielsen  16.06.2025