Interview

Fünf Minuten mit …

Daniel Botmann, Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland Foto: Marco Limberg

Interview

Fünf Minuten mit …

Daniel Botmann über das neue Leadership-Programm »Next Step«

von Ayala Goldmann  15.12.2014 19:12 Uhr

Der Zentralrat der Juden in Deutschland bietet zusammen mit den Gemeindeverbänden in Österreich und der Schweiz das Programm »Next Step« für junge Führungskräfte an. Worum geht es dabei?
»Next Step« ist ein Leadership-Programm für junge, hoch qualifizierte jüdische Nachwuchsführungskräfte. Insgesamt 30 jüdische Menschen zwischen 25 und 35 Jahren, je zehn aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, werden teilnehmen. Ziel ist es, eine Fortbildung anzubieten, die Teilnehmer darauf vorbereitet, leitende Aufgaben in Institutionen und Unternehmen zu übernehmen.

Was ist das Neue daran?
Die Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, sich über die Grenzen Deutschlands hinweg mit jüdischen Führungskräften zu vernetzen. Das Programm bietet drei mehrtägige Seminare in Zürich, Wien und Berlin an. Als vorläufiger Abschluss der Einheit ist 2016 eine Studienreise nach Israel geplant. Es ist die erste größere Kooperation zwischen den jüdischen Spitzenverbänden in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Warum wurde »Next Step« ins Leben gerufen? Mangelt es an jüdischen Führungskräften?
Ganz im Gegenteil, es gibt sehr viele potenzielle hoch qualifizierte jüdische Führungskräfte. Es geht aber auch darum, dass sich die Teilnehmer untereinander und die jüdischen Institutionen wiederum die Teilnehmer kennenlernen. Wir wollen eine Art Pool schaffen, der es den jüdischen Institutionen, Landesverbänden und jüdischen Gemeinden ermöglicht, neue qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren. Und das auch über die Landesgrenzen hinweg.

Also geht es eher um Netzwerken – und weniger um Schulung? Was passiert denn konkret bei den Seminaren?
Es wird den Teilnehmern ein hochwertiges Fortbildungsprogramm geboten. Dazu gehört die Entwicklung und Vertiefung von Kenntnissen in Management, Führung und Leadership bezogen auf soziale und wirtschaftliche Unternehmen, Konfliktmanagement und Mediation, Rhetorik und Kommunikation, Moderation und Gesprächsführung, Projektentwicklung und Problemlösungskompetenz und vieles mehr.

Die Gebühr für ein solches Programm ist mit 300 Euro nicht besonders hoch.

Die 300 Euro werden bei erfolgreicher Teilnahme an den Seminaren sogar zurückerstattet.

Wie viele Bewerbungen haben Sie denn schon bekommen?
Es hat uns sehr gefreut, dass innerhalb der ersten 72 Stunden nach Ausschreibung bereits zahlreiche Bewerbungen eingegangen sind – von sehr gut qualifizierten jungen Leuten. Ich bin auf die noch folgenden gespannt. Der Bewerbungsschluss ist am 5. Januar 2015.

Was machen Sie, wenn 100 Leute teilnehmen wollen?
»Next Step« soll keine Massenveranstaltung sein. Wir können tatsächlich nur die zehn besten Bewerber nehmen. Insgesamt 30 Teilnehmer aus drei Ländern ergeben eine Gruppengröße, mit der man gut arbeiten kann.

Mit dem Geschäftsführer des Zentralrats der Juden sprach Ayala Goldmann.

Magdeburg

Mehr antisemitische Vorfälle in Sachsen-Anhalt

Direkt von Anfeindungen betroffen waren laut Rias 86 Personen und in 47 Fällen Einrichtungen

 14.05.2025

Gießen

Tora im Herbst?

Die Jüdische Gemeinde braucht dringend eine neue Rolle. Der Vorstand fand einen Sofer in Bnei Brak. Im Oktober soll sie fertig sein. Schirmherr der Spendenaktion wird Ex-Ministerpräsident Volker Bouffier

von Helmut Kuhn  13.05.2025

Prozess

Verfahren um Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge beginnt

Der Angeklagte ist vermutlich psychisch schwer erkrankt und war zur Tatzeit unter Umständen schuldunfähig

 13.05.2025

Begegnung

Yotams Haus

Bei »Resilience Through Music« in Berlin erzählte Tuval Haim aus dem Leben seines Bruders, des Schlagzeugers Yotam, der am 7. Oktober 2023 aus Kfar Aza entführt wurde

von Katrin Richter  12.05.2025

Berlin

Margot Friedländer wird auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beerdigt

Das nichtöffentliche Begräbnis ist für Donnerstag geplant

 12.05.2025

Margot Friedländer

Holocaust-Überlebende war Stimme gegen das Vergessen

Gegen das Vergessen - Margot Friedländer überlebte das Grauen des Holocausts und hat dazu nie geschwiegen. Als eine der letzten Stimmen für die Erinnerung ist sie nun im Alter von 103 Jahren gestorben

von Leticia Witte  12.05.2025

Berlin

Kondolenzbuch für Margot Friedländer im Roten Rathaus

Die Holocaust-Überlebende wird nach ihrem Tod geehrt

 12.05.2025

Nachruf

Danke, liebe Frau Friedländer!

Die Schoa-Überlebende tanzte mit dem Regierenden Bürgermeister, sprach jungen Menschen Mut zu und war auf etlichen Terminen anzutreffen. Unsere Redakteurin lässt einige Begegnungen Revue passieren

von Christine Schmitt  11.05.2025

Umfrage

Zwischen Skepsis und Hoffnung

Wie erlebten Jüdinnen und Juden die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem vor 60 Jahren? Wir haben uns umgehört

von Christine Schmitt  11.05.2025