Berlin

Frischer Wind im Juze

Gute Stimmung: Am Sonntag wurden die neuen Räume des Jugendzentrums Olam in der Joachimstaler Straße eröffnet. Foto: Chris Hartung

Zwei Jahre hat Eyal Levinsky auf diesen Augenblick gewartet. Es sind nur noch wenige Minuten bis zur Eröffnungsparty an diesem Sonntagnachmittag. Dann sollen die neuen Räume des jüdischen Jugendzentrums Olam in der Joachimstaler Straße offiziell eröffnet werden – mit Bastelraum, Sofaecke, Kinosaal, Tanzbühne und jeder Menge Platz für Aktivitäten.

Der 20-Jährige ist aufgeregt. Und das, obwohl er eigentlich ein alter Hase ist. Eyal war schon als Kind im Jugendzentrum dabei, später als Gruppenleiter Madrich und seit ein paar Jahren als »Co-Rosch« – stellvertretender Leiter des Olam. Seit diesem Herbst steht er dem frisch gebackenen Olam-Leiter David Lat zur Seite.

»David und ich sind alte Freunde und ein eingespieltes Team. Mit seinem Elan weht schon jetzt ein frischer Wind im Olam«, sagt Eyal über seinen neuen Chef. Denn für beide ist die Jugendarbeit Herzenssache. »Wir geben das zurück, was wir selbst bekommen haben«, beschreibt Eyal den Geist des Jugendzentrums, das er liebevoll »Juze« nennt.

jewrovision Währenddessen beginnt sich das Jugendzentrum langsam zu füllen. Immer mehr Jugendliche drängen sich am Kickertisch, Neuankömmlinge fallen kichernd ihren Freunden um den Hals, Fünfjährige haben längst die Hüpfburg erobert, eine Gruppe Mädchen tanzt ausgelassen im großen Saal zur letzten Jewrovision-Choreografie, und ältere Jugendliche bauen den Basartisch zum Mitzvah Day auf. »Es läuft«, strahlt Eyal. »Und das auch ohne offizielle Ansprache.«

In den Räumen des Jugendzentrums riecht es nach frischer Farbe, Bastelkleber, süßem Popcorn und Falafel mit Reis. An den Wänden baumeln bunte Luftballons. Die Graffiti an den Wänden zeigen jüdische Superhelden mit Davidstern, die Skyline von New York und ein Berlin-Panorama samt Fernsehturm, goldener Synagogenkuppel und einem Imbiss mit der Aufschrift »Kosher Curry 36«. Im Kinosaal mit seinen 40 Plätzen bereiten sich gerade zwei Mannschaften auf ein Fifa-Turnier an der PlayStation vor. Demnächst ist hier jeden Donnerstag Kinotag – mit Komödien, Kinder- und Jugendfilmen sowie Disneystreifen.

Eyal reibt sich die Augen, so als könne er den Andrang zum Olam-Neustart noch immer nicht ganz fassen: »An manchen Sonntagen kommen gerade mal 30 Kinder. Heute sind es schon jetzt 100! Dabei eröffnen wir offiziell erst in zehn Minuten!«

Lesen Sie mehr über die Wiedereröffnung des Jugendzentrums in unserer neuen Ausgabe am Donnerstag.

Pessach

Vertrauen bewahren

Das Fest des Auszugs aus Ägypten erinnert uns daran, ein Leben in Freiheit zu führen. Dies muss auch politisch unverhandelbare Realität sein

von Charlotte Knobloch  22.04.2024

Pessach

Das ist Juden in Deutschland dieses Jahr am wichtigsten

Wir haben uns in den Gemeinden umgehört

von Christine Schmitt, Katrin Richter  22.04.2024

Bayern

Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Flossenbürg vor 79 Jahren

Vier Schoa-Überlebende nahmen teil – zum ersten Mal war auch der Steinbruch für die Öffentlichkeit begehbar

 21.04.2024

DIG

Interesse an Israel

Lasse Schauder über gesellschaftliches Engagement, neue Mitglieder und die documenta 15

von Ralf Balke  21.04.2024

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024