Bewegung

Fit im Schnee

Wer braucht schon Sommer, wenn der Winter so viel Spaß bringt? Diese ziemlich berechtigte Frage stellte Makkabi Deutschland in der vergangenen Woche auf seinem Instagram-Account. Und das, was dort zu sehen war, sah, ja, kalt aus, aber auch ziemlich nach guter Laune. Denn der jüdische Sportverein steckte mitten in seiner Wintersport Week. Sieben Tage Schnee, Sport und alles, was sprichwörtlich cool ist.

Mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Israel, den USA und Großbritannien waren für eine Woche in Südtirol zusammengekommen, um Sport zu treiben und jüdische Kultur zu (er)leben. »In einer Zeit, die auch von Herausforderungen geprägt war, ist die Bedeutung solcher Veranstaltungen größer denn je«, hieß es in einer Pressemitteilung von Makkabi Deutschland.

Die Veranstaltung, die seit ihrer Premiere 2019 einen festen Platz im Kalender des jüdischen Sportvereins hat, möchte Sport und Tradition miteinander verbinden. Neben Biathlon, Skilanglauf, Snowboard, Ski Alpin, Snow-Volleyball, Eiskunstlauf und Eisstockschießen stehen dabei immer auch Workshops oder die gemeinsame Schabbatfeier auf dem Programm.

Und manchmal, wenn der Großteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich dann vom Tag schon ausruhen will, wird im Gemeinschaftsraum auch gesungen – mit Gitarre und sonst nichts. Stille Momente, die Kraft geben.

Snowboard, Ski Alpin und Kabbalat Schabbat – eine Mischung aus Aktivsein und Tradition.

Denn am nächsten Tag geht es wieder weiter. Auf dem Eis zum Beispiel, wie am Sonntag. Die Eiskunstläuferin Stephanie Dahan erklärte Anfängern und noch Wackligen die Geheimnisse einer Drehung auf Kufen. Was bei ihr ganz easy aussieht, braucht vielleicht noch die eine oder andere Wintersport Week für Ungeübte. Und was genau war gleich noch einmal Curling? Auch das wurde erst erklärt und dann geübt. Und wem es gar nicht gelang, auf dem Eis in irgendeiner Form sicher unterwegs zu sein, der hatte einfach Spaß an der frischen Luft, dem blauen Himmel und einem postkartenmäßigen Alpenpanorama. Außerdem stand bei der Woche eines im Mittelpunkt: das Zusammensein mit Freunden und der Zusammenhalt.

»Diese Woche gibt uns die Möglichkeit, nicht nur sportliche Ziele zu erreichen, sondern auch Solidarität und Zusammenhalt zu erleben – besonders nach einem Jahr, das von Herausforderungen geprägt war«, betonz Michael Movchin aus dem Makkabi-Präsidium.

Das vergangene Jahr habe die jüdische Gemeinschaft erneut mit antisemitischen Vorfällen konfrontiert: »Diese Woche ist ein Symbol für die Stärke und Resilienz unserer Gemeinschaft«, sagt die Makkabäerin Yuliya Lilova. »Hier schaffen wir es, sportliche Erfolge mit kultureller und spiritueller Tiefe zu verbinden«, betont sie

Spätestens beim Abschlussfoto und dem letzten Abend, der unter dem Motto »Blue & White Magic« stand, sagt Jan, war ihm bewusst, dass »wir gemeinsam alles schaffen können – auf und abseits der Piste«. Ariel Leibovici, der Technische Leiter von Makkabi Deutschland, sagte abschließend: »Wir hatten wunderschöne, magische Tage mit euch. Die Wintersport Week 2026 wird kommen.« Der nächste Stopp ist aber erst einmal die Maccabiah im Sommer in Israel – cool wird es da sicherlich auch.

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Engagement

Verantwortung übernehmen

Erstmals wurde der Fritz-Neuland-Gedächtnispreis verliehen. Die Auszeichnung erhielten der Jurist Andreas Franck und die AG PRIOX der bayerischen Polizei

von Luis Gruhler  09.07.2025

Deutsch-Israelischer Freiwilligendienst

»Wir müssen gewachsene Strukturen erhalten«

ZWST-Projektleiter Erik Erenbourg über ein besonderes Jubiläum, fehlende Freiwillige aus Deutschland und einen neuen Jahrgang

von Christine Schmitt  09.07.2025

Essen

Vier Tage durch die Stadt

Der Verein Kibbuz Zentrum für Kunst, Kultur und Bildung führte 20 Jugendliche einer Gesamtschule an jüdische Orte. Die Reaktionen überraschten den Projektleiter

von Stefan Laurin  09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025

Magdeburg

Staatsvertrag zur Sicherheit jüdischer Gemeinden geändert

Die Änderung sei durch den Neubau der Synagogen in Magdeburg und Dessau-Roßlau vor rund zwei Jahren sowie durch zu erwartende Kostensteigerungen notwendig geworden

 09.07.2025

Berliner Philharmonie

Gedenkfeier für Margot Friedländer am Mittwoch

Erwartet werden zu dem Gedenken langjährige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, Freundinnen und Freunde Friedländers sowie Preisträgerinnen und Preisträger des nach ihr benannten Preises

 08.07.2025

Mittelfranken

Archäologen entdecken erste Synagoge Rothenburgs wieder

Erst zerstört, dann vergessen, jetzt zurück im Stadtbild: Die erste Synagoge von Rothenburg ob der Tauber ist durch einen Zufall wiederentdeckt worden. Ihre Überreste liegen aber an anderer Stelle als vermutet

von Hannah Krewer  08.07.2025

Biografie

»Traut euch, Fragen zu stellen«

Auch mit 93 Jahren spricht die Schoa-Überlebende Eva Szepesi vor Schülern. Nun hat sie ein Bilderbuch über ihre Geschichte veröffentlicht

von Alicia Rust  06.07.2025